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Horacio Cartes (recht) reiste anlässlich der Botschaftsverlegung nach Israel und wurde von seinem Amtskollegen Reuven Rivlin enpfangen.

Foto: REUTERS/Ronen Zvulun

Asuncion/Tel Aviv – Nach nur gut drei Monaten verlegt Paraguay seine Botschaft in Israel von Jerusalem wieder nach Tel Aviv zurück. Damit kippte der seit dem vergangenen Monat amtierende Präsident des südamerikanischen Landes, Mario Abado, eine Entscheidung seines Vorgängers Horacio Cartes.

"Paraguay möchte zu den diplomatischen Bemühungen in der Region für einen anhaltenden Frieden beitragen", sagte Außenminister Luis Alberto Castiglioni am Mittwoch. Israel beorderte umgehend seinen Botschafter aus Paraguay für Beratungen zurück. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums kündigte zudem die Schließung der Botschaft in Asuncion an.

Erst am 21. Mai hatte Paraguay nach den USA und Guatemala seine Vertretung in Jerusalem mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Die USA waren das erste Land, das seine Botschaft Mitte Mai nach Jerusalem verlegt hatte. Die Einweihung am 70. Jahrestag der Gründung Israels hatte schwere Ausschreitung mit zahlreichen Toten an der Grenze zum Gazastreifen ausgelöst.

Die Palästinenser betrachten Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump für die Verlegung ist auch international umstritten. Die deutsche Botschaft befindet sich wie andere diplomatische Vertretungen in Tel Aviv. (APA, Reuters, 5.9.2018)