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Französische und britische Fischer auf Kollisionskurs im Ärmelkanal.

Foto: Reuters/France 3 Caen

Paris/London – Im Streit um unterschiedliche Fangauflagen für Jakobsmuscheln im Ärmelkanal haben französische und britische Fischer eine Einigung erzielt. "Wir haben die Vereinbarung von 2017 erneuert", sagte der Präsident des französischen Fischerei-Komitees, Gerard Romiti, am Mittwoch nach Verhandlungen in London. Der Vertrag sieht eine zeitliche Begrenzung des Fangs für alle Fischkutter ab 15 Metern Länge vor.

Künftig sollen sich aber auch kleinere britische Kutter vor der französischen Küste Beschränkungen unterwerfen. Im Gegenzug sollten die britischen Fischer Entschädigungen erhalten, deren Höhe noch festgelegt werden müsse.

Die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens bestätigten die Einigung in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Grundsatzvereinbarung für britische Kutter mit weniger als 15 Metern Länge solle in den Vertrag von 2017 einfließen. Die Verhandlungen würden am Freitag in Paris fortgesetzt.

Franzosen drängten Briten ab

Jakobsmuschel-Fischer aus Frankreich und Großbritannien streiten sich um ein Gebiet in der Baie de Seine. In britischen Medien ist nach Auseinandersetzungen im Ärmelkanal bereits von einem "Jakobsmuschel-Krieg" die Rede. Vergangene Woche hatten bis zu 40 französische Kutter britische Schiffe im Ärmelkanal abgedrängt.

Die Franzosen klagen über strenge Fangauflagen für die teuren Jakobsmuscheln, während die Briten in den internationalen Gewässern außerhalb der Zwölf-Meilen-Zone keine Beschränkungen haben. Die normannischen Fischer dürfen die Delikatesse aus Naturschutzgründen nur zwischen dem 1. Oktober und dem 15. Mai fischen. In London forderten sie die britischen Fischer auf, sich vor der französischen Küste ebenfalls an diesen Zeitplan zu halten – unabhängig davon, welche Größe der Fischkutter hat. (APA, AFP, 5.9.2018)