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Japans Fernsehsender zeigten Bilder von völlig zerstörten Häusern.

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Sapporo – Nach dem schweren Erdbeben in Japan ist die Zahl der Toten auf 18 gestiegen. Allein in der Kleinstadt Atsuma auf der nördlichen Insel Hokkaido wurden nach mehreren Erdrutschen infolge des Erdstoßes am Freitag noch rund 22 Menschen vermisst. Die Rettungskräfte suchten weiter mit Spürhunden und Bulldozern nach Überlebenden, hatten aber kaum noch Hoffnungen.

"Wir haben gehört, dass Menschen immer noch unter dem Schlamm stecken sollen, deshalb haben wir rund um die Uhr gearbeitet", sagte ein Helfer in Atsuma dem Sender NHK. Es sei aber schwierig, sie zu erreichen.

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Das Beben der Stärke 6,6 hatte am Donnerstag auf Hokkaido für mehrere Erdrutsche gesorgt. Ein Wärmekraftwerk wurde beschädigt. Rund 1,6 Millionen Menschen waren auf der dünn besiedelten Insel deshalb vorübergehend weiterhin ohne Strom. Ihre Zahl sollte am Freitag laut Industrieminister Hiroshige Seko auf 550.000 sinken. Seko rief die Bevölkerung auf, Strom zu sparen.

Das Beben hatte die Menschen am Donnerstagmorgen um kurz nach 03.00 Uhr (Ortszeit) im Schlaf überrascht. Rund 300 Menschen wurden verletzt. Etwa 6.400 Menschen mussten die Nacht auf Freitag in Notunterkünften verbringen, während die Region von bereits rund 100 Nachbeben weiter erschüttert wird. Die Meteorologische Behörde warnte auch für die nächsten Tage mit andauernden Nachbeben.

Japans Fernsehsender zeigten Bilder von völlig zerstörten Wohngebäuden und aufgerissenen sowie mit Schlamm überschwemmten Straßen. Während die Einsatzkräfte in der von massiven Erdrutschen betroffenen Stadt Atsuma weiter nach möglichen Überlebenden suchten, wurden die Aufräumarbeiten in der Katastrophenregion fortgesetzt. Unterdessen drohte den Menschen dort neue Gefahr: Für das Wochenende wird starker Regen erwartet, was weitere Erdrutsche auslösen könnte.

Pazifischer Feuerring

Japan liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. Er verläuft im Osten von Chile über Peru und die Westküste der USA bis nach Nord-Alaska und im Westen von Japan über Südostasien bis zu den Pazifik-Inseln.

Erst am Dienstag hatte Taifun "Jebi" in Teilen Japans für schwere Verwüstungen gesorgt. Es war der stärkste Taifun in Japan seit 25 Jahren. Mindestens elf Menschen kamen ums Leben.. (APA, 6.9.2018)