Seit Tagen kommt es in Basra zu Protesten über die zusammenbrechende Infrastruktur, Stromsperren und Korruption.

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Die Polizei setzte auch Tränengas ein.

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Am Donnerstag brannten mehrere Regierungsgebäude.

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Basra – Bei neuen Zusammenstößen in der südirakischen Stadt Basra sind am Donnerstag drei Demonstranten ums Leben gekommen, 14 wurden verletzt. Laut den Sicherheitskräften hatten sie versucht, Regierungs- und Parteigebäude anzugreifen. Dabei wurden auch zwölf Polizisten verletzt.

Auch der wichtigste Seehafen des Landes hat den Betrieb eingestellt. Hafenarbeiter berichteten, dass alle Arbeiten ruhten, da der Eingang zum Hafen Umm Kasr blockiert werde und Bedienstete sowie Lkws weder auf das Gelände gelangten noch es verlassen könnten.

In der Nacht hatten Demonstranten an den Zufahrten zum Hafen Barrikaden aus Reifen, Gittern und Stacheldraht errichtet. Zudem blockierten die die Fernstraße von Basra in die Hauptstadt Bagdad und zündeten ein Gebäude der Provinzregierung an. Umm Kasr ist der wichtigste Umschlagplatz für Getreide- und Rohstoffimporte des Irak.

Seit Tagen kommt es in der Zwei-Millionen-Stadt Basra zu gewalttätigen Protesten, bei denen seit Montag zehn Demonstranten ums Leben kamen. Die vorwiegend schiitische Bevölkerung klagt über einen Zusammenbruch der Infrastruktur, Stromsperren und Korruption.

In Basra ist das Wasser nach Angaben von Einwohnern mit Salz verseucht. Hunderte Menschen seien deswegen bereits in Krankenhäuser eingeliefert worden. Die Bewohner des Südirak, wo das Gros des irakischen Öls gefördert wird, beklagen, dass ihre Region seit Jahrzehnten vernachlässigt wird.

Granaten in Bagdad

Auch in Bagdad kam es in der Nacht auf Freitag zu Gewalttaten. Im Zentrum der Stadt wurden laut Sicherheitsbehörden drei Granaten auf die grüne Zone abgefeuert. Dort befinden sich die irakischen Behörden sowie die US-Botschaft. Opfer oder Schäden gab es den Angaben zufolge nicht. Wer die Raketen abgefeuert hatte, war zunächst unklar. (red, APA, 6.9.2018)