Es ist in der Tat nicht mehr als ein "Funken Hoffnung", so der Uno-Sondergesandte Martin Griffiths, wenn in Genf erstmals seit zwei Jahren Gespräche zur Beendigung des Krieges im Jemen stattfinden sollen. Der Auftakt ging schief: Die aufständischen Huthis, die seit 2014 die Hauptstadt Sanaa kontrollieren, stellten im letzten Moment Bedingungen. Und Vertreter der jemenitischen Regierung drohten der Uno, weil sie sich kritisch zur Kriegsführung äußert, die alle humanitären Kriterien verletzt.

Zuletzt musste die saudisch geführte Anti-Huthi-Koalition sogar einen "Fehler" eingestehen: Er bestand in dem Bombardement eines Schulbusses, in dem 40 Kinder starben. Wobei man stets aufs Neue festhalten muss, dass die humanitäre Katastrophe, die drei Viertel der Jemeniten von Hilfe abhängig macht und sieben Millionen hungern lässt, auf das Konto beider Kriegsparteien geht. Saudi-Bashing sollte nicht zu Sympathien für die Falschen führen.

Woher nun der "Funken Hoffnung" kommt? Dreieinhalb Jahre nach Beginn der saudischen Intervention verfliegt für Riad die Illusion, dass der Konflikt mit den Huthis militärisch zu lösen ist. Die Kosten, nicht nur die finanziellen, werden zu hoch: die Raketen der Huthis auf Saudi-Arabien, politische Spannungen mit den Verbündeten, Kritik in der Familie Saud, Prestigeverlust. Will Kronprinz Mohammed bin Salman seinen Status als Hoffnungsträger behalten, muss er diesen Krieg bald loswerden. (Gudrun Harrer, 6.9.2018)