Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat grünes Licht für die Untersuchung eines IT-Vertrags des Wasserministeriums mit dem deutschen Software-Konzern SAP gegeben. Es gehe um den Vorwurf, dass öffentliche Gelder durch das Ressort rechtswidrig ausgegeben wurden, um an IT-Dienste des größten deutschen Softwarekonzerns zu gelangen, teilte das Präsidialamt am Donnerstag mit.

Mangelnde Transparenz

Es gebe Anschuldigungen, dass die Arbeit von SAP für das Ministerium "nicht fair, transparent, kosteneffizient und in Einklang mit Recht und Vorgaben" gewesen sei. Erst im März hatte die Anti-Korruptionsbehörde Ermittlungen bezüglich eines 44-Millionen-Dollar-Deals (38 Mio. Euro) des Wasserministeriums mit SAP gestartet.

SAP gab bekannt, mit den südafrikanischen wie auch US-amerikanischen Behörden zusammenzuarbeiten. Dieser Vertrag gehöre zu jenen, die im Rahmen der Überprüfung der SAP-Verträge mit öffentlichen Institutionen in Südafrika bis ins Jahr 2010 zurück unter die Lupe genommen würden. Im März hatte der Dax-Konzern erklärt, in Südafrika auf Fehlverhalten gestoßen zu sein. Demnach wurden unter anderem Zahlungen an Firmen mit Beziehungen zur politisch einflussreichen Gupta-Familie vorgenommen. Mehrere Leute verließen den Softwarekonzern. Im Anschluss verschärfte SAP seine Compliance-Richtlinien, um Ähnliches künftig zu verhindern. (APA, 6.9.2018)