Die katholische Kirche in New York muss mit der Justiz zusammenarbeiten.

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New York – Im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche in den USA werden nun auch mögliche Sexualverbrechen im Bundesstaat New York untersucht. Generalstaatsanwältin Barbara Underwood wies am Donnerstag alle acht katholischen Diözesen in New York an, Auskunft zu möglichen Missbrauchsfällen zu geben, berichtete die "Washington Post". Underwood kündigte zudem eine Telefonhotline und ein Onlineformular an, damit Opfer und Zeugen Missbrauchsfälle melden können.

Verdacht gegen 300 Priester

Begonnen hatte der Skandal vor rund drei Wochen im US-Bundesstaat Pennsylvania. Dort hatten Ermittler erschütternde Details über das Ausmaß sexuellen Missbrauchs und dessen Vertuschung in der katholischen Kirche ans Licht gebracht. Im Bericht der Generalstaatsanwaltschaft ist von 300 Priestern die Rede, die über mehrere Jahrzehnte Missbrauch begangen haben sollen. Betroffen waren demnach mehr als 1.000 Jugendliche.

Nach dem Bericht war Washingtons Erzbischof Kardinal Donald Wuerl, ehemals Bischof von Pittsburgh in Pennsylvania, massiv unter Druck geraten. Der Vatikan zeigte sich bestürzt und bezeichnete die in dem Bericht genannten Missbrauchsfälle als "kriminell und moralisch verwerflich". (APA, dpa, 6.8.2018)