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Die AfD sorgt derzeit mit einem umstrittenen Wahlplakat für Aufsehen und Empörung.

Foto: REUTERS/Michaela Rehle

Berlin/München – Ein umstrittenes neues Plakat der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland sorgt für Aufsehen: Die Partei fordert auf dem Plakat zur bayerischen Landtagswahl am 14. Oktober "islamfreie Schulen" und eine "deutsche Leitkultur". Die Empörung über die Wortwahl ließ nicht lange auf sich warten. Der "Spiegel"-Journalist Hasnain Kazim hält den Spruch "Früher waren's die Juden, heute die Muslime" nun für nicht mehr übertrieben. Der grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon sieht sich an die Rassentrennung der Nazis erinnert und ergänzte: "Früher hieß das judenfrei!" "Falter"-Journalist Florian Klenk sieht das Foto "irgendwann einmal in einem Zeitgeschichte-Museum, Abteilung Hasspropaganda".

Slowakische Agentur stellt Foto

Das verwendete Foto stammt von der Bildagentur Halfpoint und ist auf iStock verfügbar. Die Agentur ist in Bratislava ansässig, das Foto Teil einer Serie mit dem Titel "Teenage students in high school hall" (Teenager am Schulgang).

Eine Twitter-Nutzerin erhielt von der Agentur eine Stellungnahme des Fotografen: "Wir können nicht nachverfolgen, wo überall unsere Fotos verwendet werden. In diesem Fall jedoch sind wir absolut nicht einverstanden mit dem Kontext, in dem es verwendet wurde, und wir distanzieren uns völlig davon."

Das Foto sei in der Slowakei aufgenommen worden, und alle Modelle darauf seien slowakische Staatsbürger. Es sei im guten Glauben aufgenommen worden, "Mulitikulturismus" zu fördern.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte der AfD angesichts der Ereignisse von Chemnitz und der Forderung nach einer "friedlichen Revolution" gegen sie kürzlich vorgeworfen, die Stimmung in Deutschland "aufzuheizen". Der Thüringer Verfassungsschutz kündigte an, die Partei systematisch auf verfassungsfeindliche Bestrebungen hin prüfen zu wollen. (red, 7.9.2018)