Da wundert sich sogar Tux, das Linux-Maskottchen.

Foto: APA/AFP/LLUIS GENE

Dass Linus Torvalds für die Entwicklung des Linux-Kernels eine zentrale Rolle spielt, ist unumstritten. Dieser Fokus auf den Linux-Erfinder und weiterhin Haupt-Maintainer des Projekts treibt nun aber ziemlich seltsame Blüten – und ruft auch Kritiker auf den Plan.

Eigentlich hätte die diesjährige Linux-Kernel "Maintainers Summit" Ende Oktober im kanadischen Vancouver stattfinden sollen. Nun wurde der Veranstaltungsort aber verlegt – und zwar gleich auf einen anderen Kontinent. Das schottische Edinburgh soll nun als neuer Austragungsort dienen. Der Grund dafür: Ohne die Verlegung hätte Torvalds nicht an der Konferenz teilgenommen, da er zu diesem Zeitpunkt bereits einen Familienurlaub eingeplant hat. Nun reisen also sämtliche teilnehmenden Entwickler ihrem Chef-Maintainer nach, damit dieser seinen Urlaub nicht komplett unterbrechen muss.

Unvorstellbar

In einer Mail begründet man diese Entscheidung mit dem Verweis darauf, dass ein Maintainer Summit ohne Torvalds unvorstellbar sei. Insofern habe man sich zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme entschlossen. Außerdem betont man, dass der Event ohnehin nur auf Einladung zugänglich ist, und mit rund 30 Teilnehmern im Umfang stark beschränkt ist.

Kritik

Die Entscheidung rief allerdings auch schnell Kritiker auf den Plan: So fand etwa Kernel- und Grafiktreiber-Entwickler Daniel Vetter via Twitter deutliche Worte: Das sei wie bei einer Sekte. Die Veranstalter betonen dabei, dass Torvalds selbst eine Austragung ohne ihn vorgeschlagen habe, was aber die anderen abgelehnt hätten. (apo, 7.9.2018)