Genf – Die Gespräche der Konfliktparteien im Jemenkrieg in Genf verzögern sich wegen der Verspätung der Rebellen-Delegation weiter. Die Regierungsdelegation droht dem Saudi-Arabien nahestehenden Nachrichtenkanal Al-Arabija zufolge mit dem Platzen der Gespräche, falls die Rebellen bis Samstag nicht in Genf einträfen. Eine Sprecherin der UNO erklärte, zu einer solchen Frist habe sie keine Informationen.

Die Vertreter der Huthi-Rebellen befanden sich unterdessen weiter in Jemens Hauptstadt Sanaa. Sie lehnen eine bereitgestellte Uno-Maschine ab und verlangen stattdessen ein Flugzeug der omanischen Airline Oman Air. Die Aufständischen hatten das damit begründet, dass die Vereinten Nationen bei früheren Gesprächen in Genf den sicheren Transport nicht hatten garantieren können.

"Schlimmste humanitäre Krise der Welt"

Die Vereinten Nationen könnten bei dem Treffen, das eigentlich schon am Donnerstag beginnen sollte, weiterhin nur mit den bereits anwesenden Vertretern der Regierung reden, teilte die Uno am Freitag mit. Bisher hatte der Uno-Vermittler Martin Griffiths mit der Delegation unter anderem über die Situation von Gefangenen, humanitären Zugang und die Öffnung des Flughafens in Sanaa diskutiert.

Im Jemen kämpft die international anerkannte Regierung des Landes gegen die Rebellen, die weite Teile des Nordens und auch Sanaa beherrschen. Ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis bombardiert Stellungen der Huthis aus der Luft. Für die Uno ist der Jemen "die schlimmste humanitäre Krise der Welt". 22 Millionen Menschen, drei Viertel der Bevölkerung, brauchen humanitäre Hilfe, sieben Millionen haben nicht genug zu essen. (APA, 7.9.2018)