Wien – Die heimische Kapsch-Technologiegruppe wünscht sich auf der Suche nach Fachkräften Erleichterungen für Bewerber aus dem Ausland und für Flüchtlinge. Für den Bahn- und Verkehrstechnikanbieter ist die Suche nach Personal derzeit ein großes Thema: International sucht man gerade 200 qualifizierte Mitarbeiter, davon allein 50 in Österreich.

Hierzulande seien Fachkräfte etwas leichter zu finden als im Ausland, räumte Konzernchef Georg Kapsch ein: "In Tschechien und Rumänien kämpfen wir um die Facharbeiter schon sehr stark." Dennoch wünscht er sich sehr wohl Erleichterungen für die Zuwanderung.

So seien etwa bei der Rot-Weiß-Rot-Card für Nicht-EU-Bürger das Alterslimit und der erforderliche Nachweis einer Wohnung schon Hürden. Bei Wohnungen trete man deshalb in Vorleistung. Kürzlich habe man das bei einem hoch qualifizierten Ägypter gemacht.

Jedenfalls sollten Asylwerber oder subsidiär Schutzberechtigte "nicht auf der Straße stehen, wenn sie hierherkommen". Zielführend regeln lasse sich die Möglichkeit einer sinnvollen Ausbildung wohl besser über die Rot-Weiß-Rot-Card als im Asylrecht.

Und schon gar nicht könne man "Menschen einfach ertrinken lassen im Mittelmeer – das geht nicht", betont Georg Kapsch, der auch Präsident der Industriellenvereinigung ist.

Nicht nur die Mitarbeitersuche, auch entgangene Chancen im Ausland machen dem Konzern zu schaffen. Dabei wären gerade Russland, Iran oder die Türkei interessante Märkte, doch gebe es verschärfte Sanktionen und auch die Türkei stehe unter massivem Beschuss der Amerikaner, bedauerte die Unternehmensführung. (red, 7.9.2018)