Laut US-Medien hat George Papadopoulos die Russland-Ermittlungen mit unbedachten Aussagen bei einem Trinkgelage 2016 überhaupt erst ausgelöst.

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Washington – Der frühere Berater des damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, George Papadopoulos, kommt wegen einer Falschaussage zu Russland-Verwicklungen mit einer geringen Strafe davon. Ein Gericht in Washington verurteilte den 31-Jährigen am Freitag zu einer Haftstrafe von 14 Tagen und zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Zudem wurde eine einjährige Bewährungsstrafe und sowie einer Geldstrafe in Höhe von 9.500 Dollar (rund 8.166 Euro) verhängt. Papadopoulos wird vorgeworfen, bei Befragungen durch die US-Bundespolizei FBI falsche Angaben über Kontakte nach Russland gemacht zu haben. Er habe in "einer Ermittlung von großer Bedeutung für die nationale Sicherheit" die Unwahrheit gesagt, erklärte Richter Randolph Moss.

Schuldig bekannt

Im Oktober 2017 hatte sich Papadopoulos schuldig bekannt und eingeräumt, das FBI belogen zu haben. Er hatte sich demnach – anders als zunächst behauptet – nach Eintritt in Trumps Team mit einem Professor mit Russland-Verbindung getroffen, um Material für eine Kampagne gegen Trumps damalige Wahlkampfrivalin Hillary Clinton zu erhalten.

Angesichts der Vorwürfe hatte sich Trump von Papadopoulos distanziert und gesagt, dieser sei im Wahlkampf nur "ein Freiwilliger auf einem unteren Level" gewesen. Als Präsidentschaftskandidat hatte Trump Papadopoulos im März 2016 in einem Gespräch mit der "Washington Post" dagegen noch als Teil seines Außenpolitik-Teams vorgestellt. "George Papadopoulos, er ist ein Öl- und Energieberater, exzellenter Typ", sagte Trump damals.

Am Freitag beharrte Trump nach Angaben mitreisender Reporter an Bord der Regierungsmaschine Air Force One wiederum darauf, er kenne Papadopoulos nicht. Er habe ihn mal auf einem Foto neben sich an einem Tisch sitzen gesehen. "Das ist das Einzige, was ich von ihm weiß."

Mögliche Russland-Verwicklungen

Für Trump sind die Untersuchungen zu möglichen Russland-Verwicklungen im Präsidentschaftswahlkampf 2016 höchst unbequem. Das FBI-Team des Sonderermittlers Robert Mueller untersucht, ob es im Wahlkampf Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gegeben hat.

Nach Berichten von US-Medien hatte Papadopoulos durch Äußerungen im Mai 2016 die Russland-Ermittlungen überhaupt erst ausgelöst. Demnach plauderte der junge Berater damals bei einem Trinkgelage mit einem australischen Diplomaten in der britischen Hauptstadt London aus, dass Russland belastende Informationen über Clinton in Form von E-Mails besitze. Als dann zwei Monate später gehackte E-Mails des demokratischen Parteivorstandes von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden, hätten australische Beamte das FBI über diese Äußerungen unterrichtet. (APA, dpa, 8.9.2018)