Abuja – Kämpfer der Islamistenmiliz Boko Haram haben nach übereinstimmenden Berichten eine Stadt im Nordosten Nigerias erobert und dort einen Militärstützpunkt besetzt. Nach Angaben von örtlichen Behördenvertretern und Sicherheitskräften stürmten Kämpfer einer Boko-Haram-Untergruppe den Stützpunkt in Gudumbali in der Region Guzamala im Bundesstaat Borno.

Die Gruppe soll mit der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet sein. Ein Mitglied einer örtlichen Miliz berichtete am Samstag, bei dem Angriff seien mindestens acht Zivilisten getötet worden. Die Regierung hatte die Region Guzamala für sicher erklärt und aus der Gegend geflüchtete Menschen aufgerufen, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren. Tatsächlich aber gibt es weiterhin Boko-Haram-Angriffe. Hilfsorganisationen warnen zudem, dass es in der Region an der grundlegendsten Infrastruktur fehlt.

Präsident Muhammadu Buhari war 2015 mit dem Versprechen angetreten, Boko Haram zu besiegen. Im kommenden Februar will er sich zur Wiederwahl stellen. Die Rebellengruppe Boko Haram kämpft im Nordosten des Landes für einen islamistischen Staat. In den vergangenen Monaten hat sie ihre Angriffe auf militärische Ziele wieder verstärkt. Durch die Angriffe von Boko Haram wurden in den vergangenen Jahren 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben. (APA/AFP, 9.9.2018)