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Viele Youtuber beklagen psychische Probleme.

Foto: reuters/ruvic

Was einst ein Traumjob für viele war, wird vor allem im heurigen Jahr immer kritischer betrachtet: Der Beruf des Youtubers. In den vergangenen Monaten beklagten immer mehr Videoproduzenten der Plattform Burnout, Depressionen und Stress. Eines der größten Probleme ist, wie mehrere Youtuber dem Guardian erzählen, die Schnelllebigkeit des Internets. Wer nicht regelmäßig Videos hochlädt, gerät schnell in Vergessenheit. Ninja, der aktuell bekannteste Streamer auf der Plattform Twitch, beschwerte sich erst kürzlich über diesen Umstand: Er streamte in einem Zeitraum von weniger als 48 Stunden nicht und verlor auf einen Schlag mehr als 40.000 Abonnenten.

Selbständige Unternehmer

Dazu kommt, dass der Job nicht bloß bedeutet, Videos regelmäßig hochzuladen: Sie müssen gegen eine große Konkurrenz antreten und etwas tun, um die eigene Markenbildung zu fördern. Dazu kommt die Suche nach Sponsorings und die Anpassung der eigenen Videos an einen Algorithmus, der sich stets wandelt, ohne dass je transparent dargelegt wird, wie Videos produziert werden müssen, damit sich öfter vorgeschlagen werden.

Dazu kommt die Problematik, dass regelmäßig Videos ohne zunächst ersichtlichen Grund demonetarisiert werden, Youtuber also keine Werbegelder dafür bekommen. Der Prozess, das rückgängig zu machen, ist oft langwierig und lohnt sich nicht, weil die meisten Klicks kurze Zeit nach der Veröffentlichung generiert werden. Streut ein Video also erst Tage später Werbegelder aus, sind diese zumeist weitaus niedriger und somit zumeist die Mühe kaum wert. Diese Schwierigkeiten bedeuten für jene, die Youtube-Videos hauptberuflich produzieren, dass so entschieden wird, welches Essen auf den Tisch kommt.

Viele bekannte Youtuber

Zu den Youtubern, die in diesem Jahr ein Burnout erlitten, gehört etwa die 19-jährige Elle Millis, die von einem Nervenzusammenbruch sprach. Weitere Betroffene sind, wie der "Guardian" porträtiert, der Brite Matt Lees und der Spanier "El Rubius", der mit mehr als 30 Millionen Abonnenten der drittgrößte Youtuber der Welt ist. (red, 9.9.2018)