Nach seiner Disqualifikation wurde Fenati für die nächsten beiden Rennen gesperrt.

Foto: imago/Buzzi

Misano – Nach der Sperre durch den Weltverband ist Motorradpilot Romano Fenati für sein Verhalten beim Grand Prix von San Marino in Misano von seinem Team entlassen worden. Das Marinelli Snipers Team kündigte in einem offiziellen Statement an: "Wir werden die Zusammenarbeit aufgrund seines unsportlichen, gefährlichen Verhaltens beenden." Weiters heißt es: "Wir bedauern sein unverantwortliches Verhalten sehr, er hat das Leben eines anderen Fahrers riskiert, das kann nicht entschuldigt werden."

Fenati hatte im Moto2-Rennen für einen Skandal gesorgt, als er seinem Landsmann Stefano Manzi beim Überholvorgang bei 230 km/h in die Bremse griff. Manzi verlor kurz die Balance, hielt sich aber auf seiner Maschine. Die Rennleitung reagierte umgehend und disqualifizierte Fenati, der sich mit der Aktion offenbar für eine leichtere Kollision zuvor rächen wollte. Nach dem Rennen war Fenati für die nächsten zwei Rennen gesperrt worden.

Auch der 2019 anstehende Wechsel zum Forward Racing Team, für das ausgerechnet Manzi fährt, könnte sich zerschlagen. Forward Racing wird ab der kommenden Saison mit dem italienischen Hersteller MV Agusta zusammenarbeiten, und dessen Präsident Giovanni Castiglioni reagierte mit deutlichen Worten auf Fenatis Aktion.

"Das war das Schlimmste und Traurigste, was ich jemals bei einem Motorradrennen gesehen habe", schrieb Castiglioni auf Instagram. "Wäre ich die Dorna (Rechteinhaber der Motorrad-WM, Anm.), dann würde ich ihn ausschließen. Mit Blick auf seinen zukünftigen Vertrag als MV-Agusta-Fahrer: Ich werde alles tun, um das zu verhindern. Es wird nicht passieren, er repräsentiert nicht die Werte unseres Unternehmens."

Entschuldigung von Fenati

Romano Fenati hat sich mittlerweile für sein Verhalten im Moto2-Rennen in Misano entschuldigt. "Ich entschuldige mich bei der gesamten Sportwelt. An diesem Morgen, mit meinem klaren Kopf, wünschte ich, es könnte nur ein böser Traum gewesen sein", teilte der 22-Jährige auf seiner Homepage mit. Weiters schrieb Fenati: "Es ist wahr, leider habe ich einen impulsiven Charakter, aber meine Absicht war sicherlich nicht, einem Mitpiloten Schaden zuzufügen." (sid, APA, 10.9.2018)