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Apple kann mit größeren Displays eine höhere Gewinnmarge erzielen.

Foto: AP/Drew

Nachdem Apple vergangenes Jahr mit dem iPhone X einen Generationswechsel bei seinen Smartphones eingeläutet hat, halten sich die Neuerungen bei den diesjährigen iPhones in Grenzen. Auffällig ist vor allem, dass die Bildschirme der Geräte noch größer werden: Die zwei neuen iPhones sollen 6,1-Zoll- und 6,5-Zoll-Displays aufweisen. Im Vergleich zu älteren iPhones ist das beinahe eine Verdopplung der Bildschirmfläche, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 23 Prozent.

Mehr Gewinn

Das hat mehrere Gründe: Erstens kann Apple mit größeren Displays mehr Gewinn machen. Die großen Bildschirme liefern eine "Berechtigung" dazu, auch höhere Preise zu verlangen. Der Preisanstieg ist jedoch deutlich größer, als es die Produktionskosten für die Megadisplays rechtfertigen würden. So kann Apple seine Marge steigern: Erlöse aus iPhones stiegen in den ersten drei Quartalen des Jahres um 15 Prozent, während der Absatz der Geräte nur um 0,4 Prozent anstieg.

"Masterplan"

Dazu kommt aber ein größerer "Masterplan", den Apple verfolgt. Der Konzern befürchtet, künftig weniger Wachstum mit seinen iPhones erzielen zu können, und will daher im Bereich Services expandieren. Das heißt, dass Apple mit Provisionen, die Kunden beim Kauf oder Abo von Diensten zu bezahlen haben, und durch eigene Angebote Geld verdienen will.

Mehr App-Nutzung

Größere Displays helfen Apple dabei: Studien zeigen, dass mit der Größe des Bildschirms die Nutzung von Games, Videos und anderen Anwendungen steigt. So werden von Usern mit größeren Smartphones 62 Prozent mehr Spiele konsumiert. Die Chance, täglich Videos zu schauen, liegt doppelt so hoch. Apple selbst baut momentan einen eigenen Streamingdienst auf, der Netflix und Konsorten Konkurrenz machen könnte.

Die größeren Displays haben für Apple einen Mehrwert, der über den direkten Nutzen hinausgeht. Mit einer Rückkehr zu kleineren Bildschirmen ist in den nächsten Jahren also keineswegs zu rechnen. Die neuen Geräte sollen am Mittwoch präsentiert werden, dann hält Apple seine offizielle Keynote ab. (red, 10.9.2018)