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Angehörige der US-Nationalgarde füllen in North Charleston, South Carolina Tankwagen.

Foto: Reuters/U.S. Army National Guard/Sgt. Brian Calhoun

Miami – Mit ersten Evakuierungen hat sich die Ostküste der USA am Montag auf den Hurrikan Florence eingestellt. Der wurde auf der fünfstufigen Hurrikanskala mittlerweile von Kategorie eins auf Kategorie vier hochgestuft. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Warnzentrums (NHC) sollte das Zentrum des Wirbelsturms am Donnerstag auf die Küste treffen.

Am Montagabend (18 Uhr MESZ) lag das Zentrum des Wirbelsturms nach Angaben des NHC 925 Kilometer süd-südöstlich von Bermuda. Er zog demnach mit 20 Stundenkilometern weiter in nord-nordwestliche Richtung, die Windgeschwindigkeit betrug 195 Stundenkilometer.

Am Dienstag und Mittwoch sollte "Florence" zwischen den Bahamas und Bermuda hindurch in Richtung der US-Ostküste ziehen, wo er am Donnerstag erwartet wird. Bis dahin werde Florence zu einem "extrem gefährlichen, bedeutenden Hurrikan" auswachsen, erklärte das NHC.

Carolinas und Virginia im Zentrum

Dem Hurrikanzentrum zufolge dürfte der Hurrikan einen langen Streifen der US-Ostküste vom Norden Floridas bis nach New Jersey treffen. Am stärksten würden voraussichtlich die Bundesstaaten North- und South Carolina sowie Virginia getroffen. Die drei Bundesstaaten riefen bereits den Notstand aus, um die Vorbereitungen zu beschleunigen. Ab Dienstag wird laut NHC in einigen Gegenden mit Sturmflutwarnungen zu rechnen sein.

Der Gouverneur von South Carolina, Henry McMaster, ordnete an, einen fast 320 Kilometer langen Küstenabschnitt zu evakuieren. Bis zu eine Million Menschen in der Region wurden aufgerufen, sich ab Dienstagmittag (18 Uhr MESZ) in Sicherheit zu bringen. "Dies ist ein sehr gefährlicher Hurrikan", sagte McMaster. Daher dürfe kein Risiko eingegangen werden.

Virginias Gouverneur Ralph Northam bezeichnete Florence als möglicherweise "bedeutendsten Hurrikan seit Jahrzehnten". Er warnte vor "katastrophalen" Überschwemmungen, starken Winden und weitflächigen Stromausfällen. Das gefährlichste an Hurrikans seien nicht der starke Wind, sondern Überschwemmungen, warnte er.

Die US-Marine erteilte sämtlichen Schiffen auf ihrem Stützpunkt Hampton Roads in Virginia die Anweisung, aufs offene Meer auszuweichen, da ein Verbleib im Hafen zu gefährlich sei. Später wies sie zudem 30 Kriegsschiffe ihres Stützpunktes in Norfolk (Virginia) an, aufs Meer hinauszufahren. "Unsere Schiffe können Hurrikane dieser Stärke besser aushalten, wenn sie in Bewegung sind", sagte Marinekommandant Christopher Gerdy.

Das Büro des Gouverneurs von North Carolina, Roy Cooper, teilte mit, Florence mache sich an der Küste bereits durch starken Wellengang bemerkbar. Strömung und Brandung seien schon jetzt lebensgefährlich. Die Behörden erließen eine Evakuierungsanordnung für die Bewohner der Insel Hatteras. Ab Dienstag galt eine entsprechende Anweisung für Bereiche der Inselkette Outer Banks vor der Küste von North Carolina. (APA, AFP, 10.9.2018)