"They literally never run dry!", versprach Fontus den Investoren. Für die eigene Liquidität reichte das Kapital nicht.

Foto: Fontus/Indiegogo

Wien – Luft zu Wasser machen, lautete das Versprechen des Wiener Start-ups Fontus. Selbstfüllende Wasserflaschen samt solarbetriebener Kühlung sollten Naturliebhabern beim Radfahren und Wandern das Schleppen abnehmen. Das Konzept war jedoch höchst umstritten, Skeptiker lagen sich mit Fans in den Haaren. Erstere dürften sich nun bestätigt fühlen. Fontus hat am Montag Insolvenz angemeldet.

Betroffen sind die rund 1.500 Crowdfunding-Investoren, wie der Kreditschutzverband (KSV 1860) mitteilte. Aktiva von rund 64.000 Euro stehen Forderungen von 300.000 Euro gegenüber. Knapp 350.000 Euro hatte das Unternehmen mit seiner die Vision über das 2016 lancierte Crowdfunding eingebracht. Auch die staatliche Förderstelle AWS unterstützte Fontus.

Keine Mittel für Serienproduktion

Allerdings dürfte die Entwicklung der Wasser-aus-Luft-Flasche deutlich kostspieliger ausgefallen seien als erwartet. "Für die Produktion reichten die Mittel nicht mehr. Daher konnte auch die Verpflichtung zur Lieferung von Flaschen an die Geldgeber nicht erfüllt werden", gab das Jungunternehmen gegenüber dem KSV an.

Kritiker: Kann nicht funktionieren

Das Grundprinzip hinter der selbstfüllenden Flasche stand nie zur Debatte. Allerdings wurden schon früh Stimmen laut, dass die Leistung der Solarpanele niemals die gewünschten Mengen Wasser kondensieren könne. Ein "Debunking-Video" im Netz erreichte über eine Million Aufrufe.

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Das Start-up bietet seinen Gläubigern eine Quote von 20 Prozent an, zahlbar in zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. "Hierbei handelt es sich vorerst lediglich um das gesetzliche Mindestanbot", betont der KSV. (slp, 10.9.2018)