Wien – Die EU-Grenzschutzagentur Frontex soll massiv zu einer "EU-Grenzpolizei" ausgebaut und aufgerüstet werden. Österreich soll dazu laut einem internen Kommissionspapier bis Juli 2019 mehr als 200 Mann zur Verfügung stellen, berichtete Ö1 am Montag.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will am Mittwoch im Europaparlament entsprechende Vorschläge der Kommission präsentieren. Frontex soll aufgrund eines Beschlusses des EU-Gipfels vom Juni bis zum Jahr 2020 10.000 statt 1.500 Mann umfassen.

Einsatz auch gegen Willen betroffener EU-Länder

Die geplante Polizei soll laut Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos mit einem starken politischen Mandat und Befugnissen ausgestattet werden, um illegale Einwanderung zu bremsen, berichtete das ORF-Radio. Sie soll den Außengrenzschutz, die Registrierung von Flüchtlingen und Abschiebungen übernehmen.

Dem Bericht zufolge wird in dem Papier die Möglichkeit eingeräumt, bewaffnete Grenzpolizisten im Krisenfall auch gegen den Willen des betroffenen EU-Landes zum Schutz der EU-Außengrenzen einzusetzen, die Abwicklung von Asylverfahren oder Abschiebungen ohne Zustimmung des betroffenen Landes durchzuführen und die Grenzpolizei in Drittstaaten im Bedarfsfall einzusetzen. (APA, 10.9.2018)