Gleich mehrere größere Krater hinterließ der Asteroideneinschlag im Westen der heutigen USA vor rund 280 Millionen Jahren.

Foto: Thomas Kenkmann etal.

Freiburg – Treffen kleinere Asteroiden von wenigen Metern Durchmesser auf die Erdatmosphäre, zerbrechen sie oft und verglühen großteils, ehe sie den Boden erreichen. Handelt es sich allerdings um massivere Eisen-Meteoroide, kann das Ergebnis durchaus dramatisch und nachhaltiger sein: Die von den Reibungskräften zerrissen und abgebremsten Geschoßen aus dem All hinterlassen beim Auftreffen auf der Erdoberfläche ein ganzes Streufeld von Kratern in enger Nachbarschaft. Jeder davon kann eine Größe von bis zu 100 Metern besitzen.

Nun ist es einem Team um Thomas Kenkmann von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und US-amerikanischen Kollegen gelungen, ein 280 Millionen Jahre altes Meteoriten-Kraterstreufeld zu entdeckt, das sich in Gesteinsschichten der Rocky Mountains befindet. Bei dem Fund im westlichen Nordamerika handelt es sich um das bisher älteste und größte Streufeld von Kratern auf der Erde. Ihre Untersuchungsergebnisse haben die Wissenschafter kürzlich im Fachjournal "Scientific Reports" veröffentlicht.

Groß und alt

Bislang sind rund um den Globus lediglich sechs Krater-Streufelder bekannt, die allesamt geologisch sehr jung und auf eine Ausdehnung von ein bis zwei Kilometern beschränkt sind. Das in den Rocky Mountains entdeckte fossile Krater-Streufeld ist dagegen mindestens siebeneinhalb Kilometer groß und besteht aus mehr als 40 Einzelkratern. Die volle Ausdehnung jedoch ist aufgrund der eingeschränkten Aufschlüsse der Gesteinsschichten noch nicht geklärt.

"Wir sehen wahrscheinlich nur einen kleinen Teil des gesamten Kraterfeldes", sagt Kenkmann. Die Einschläge vor 280 Millionen Jahren ereigneten sich in einem flachen, von Sand bedeckten Küstenbereich. Die Sandpartikel wurden bei der Kollision derart komprimiert, dass bleibende Schockeffekte in Quarzkristallen entstanden, die mikroskopisch noch heute nachweisbar sind. Die Krater blieben gut erhalten, da sie kurz nach ihrer Entstehung von Ton überdeckt wurden. Derzeit untersuchen die Forscher, welche Einflüsse die kosmische Kollision auf die damalige Umwelt hatte. (red, 10.9.2018)