Gérard Depardieu am 9. September in Pjöngjang.

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Die Parade zum 70. Geburtstag Nordkoreas.

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Paris/Pjöngjang – Mit seinem Besuch der Militärparade zum 70-jährigen Bestehen Nordkoreas hat der französische Schauspieler Gérard Depardieu für Unverständnis gesorgt. Verteidigungsministerin Florence Parly sagte am Sonntagabend: "Ich sehe Depardieu lieber in 'Cyrano von Bergerac' als bei den Militärparaden von Kim Jong-un."

"Er ist ein hervorragender Schauspieler, der das französische Kino geprägt hat", meinte die Ministerin. "Ich habe ihn lieber als Schauspieler denn als Bürger." Mit der Militärparade wollte Nordkoreas Machthaber Kim seine Macht demonstrieren. Daran nahmen nur wenige prominente ausländische Gäste teil.

Depardieu irritiert schon länger

In Ungnade ist Depardieu bei vielen Landsleuten gefallen, seit er 2012 aus Steuerspargründen nach Belgien ging und später die russische Staatsbürgerschaft annahm. Seitdem wird er nicht müde, Russland als "große Demokratie" zu preisen. Derzeit wehrt sich der 69-Jährige in Frankreich gegen Vergewaltigungsvorwürfe einer jungen Schauspielerin. Die Pariser Justiz hat deshalb Vorermittlungen eingeleitet. (APA, 10.9.2018)