Nach dem Ende der Roaming-Gebühren bei Telefonaten innerhalb Europas, sollten auch die Zuschläge für Telefonate ins EU-Ausland fallen. Allerdings stellte sich eine Reihe von Ländern mit staatlichen oder teilstaatlichen Telekomunternehmen, darunter auch Österreich, gegen die Streichung der Auslandsgebühr. Immerhin wurde die Kosten auf maximal 0,19 Euro pro Minute, SMS maximal 0,06 Euro gedeckelt.

Der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig will weiterhin " beharrlich daran arbeiten, dass auch Zuschläge für Telefonate ins EU-Ausland abgeschafft werden", wie er am Montag in einer Aussendung betonte. Auch forderte er bessere "Marktbedingungen für kleine Telekombetreiber."

Um 342 Prozent gewachsen

Laut Österreichs Telekom-Regulator RTR ist allein das Volumen des Daten-Roamings im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahr um 342 Prozent gewachsen. Die Rechnung dafür zahlen aber vor allem kleinere Telekombetreiber. Denn sie müssen die Roamingminuten und -daten oft teurer im EU-Ausland einkaufen, als sie von den Kunden dafür verlangen können. Besonders heimische Diskonter leiden darunter, da sie Minuten teuer einkaufen müssen.

"Dabei sind kleinere Betreiber, die häufig nur national agieren, in vielen Ländern ausschlaggebend für einen gesunden Wettbewerb und eine attraktive Preislandschaft", meint Rübig. "Um diesen Wettbewerb im Sinne der Endkunden zu erhalten, müssen faire Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer herrschen. Bei der geplanten Überarbeitung der Roamingverordnung 2019 muss wiederum eine rasche Absenkung der Einkaufspreise auf ein vernünftiges Niveau ins Auge gefasst werden. " (red, 10.9. 2018)