Brasilia – Mindestens 105 Häftlinge sind Montag früh (Ortszeit) aus einem Gefängnis in Brasilien geflüchtet. Ein Verbrecherkommando sprengte das Tor der Haftanstalt von Joao Pessoa im nordöstlichen Bundesstaat Paraiba und griff nach Angaben der Sicherheitsbehörden das Wachpersonal mit Feuerwaffen an. Ein Offizier der Militärpolizei erlitt schwere Verletzungen.

Ziel der Angreifer sei die Befreiung von vier Häftlingen gewesen, die wegen zahlreicher Überfälle auf Geldtransporter und Bankautomaten verhaftet worden waren, berichtete das Nachrichtenportal G1 unter Berufung auf Polizeiquellen. 33 Flüchtige wurden rasch wieder eingefangen.

Im Hochsicherheitsgefängnis von Joao Pessoa lebten bis zum Ausbruch 680 Häftlinge bei einer maximalen Kapazität von 660 Insassen. Nach den letzten offiziellen Angaben sitzen im größten Land Lateinamerikas über 726.000 Menschen hinter Gittern. Die Gefängnisse sind aber nur auf rund 368.000 Insassen ausgelegt. (APA, dpa, 10.9.2018)