Paris – Knapp zwei Jahre vor dem geplanten Erstflug der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 hat der erste kommerzielle Kunde unterschrieben. Der Satellitenbetreiber Eutelsat und der Raketenbetreiber Arianespace schlossen eine Vereinbarung über fünf Raketenstarts bis 2027, wie die Unternehmen am Montag in Paris mitteilten.

Arianespace-Chef Stephane Israel dankte Eutelsat für das Vertrauen in die neue Rakete. Die Vereinbarung sieht zwar die Möglichkeit vor, sich bei einzelnen Starts auch für die Vorgängerin Ariane 5 zu entscheiden – Bezugsmodell ist aber die Ariane 6.

Erster Start in zwei Jahren

Die neue Rakete soll im Sommer 2020 erstmals vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana abheben und Fracht deutlich billiger ins All bringen als das Vorläufermodell. Mit der größtenteils von der Europäischen Weltraumorganisation ESA finanzierten Entwicklung reagiert Europa auf den härteren Wettbewerb im Trägerraketenmarkt, der insbesondere vom jungen US-Anbieter SpaceX angeheizt wird.

Auch der deutsch-französische militärische Aufklärungssatellit CSO-3 wird mit einer Ariane 6 ins All gebracht. Den entsprechenden Vertrag mit der französischen Rüstungsbehörde DGA und Frankreichs Raumfahrtagentur Cnes gab Arianespace ebenfalls am Montag bekannt. Der Raketenhersteller ArianeGroup hatte vor dem Hintergrund der harten US-Konkurrenz wiederholt weitere Bestellungen staatlicher Institutionen für die Ariane 6 gefordert. Bisher hatte die EU-Kommission zwei Starts für das Satelliten-Navigationsprogramm Galileo bestellt. (APA, 11.9.2018)