Khartum – Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise im Sudan hat Präsident Omar Hassan al-Bashir die Regierung aufgelöst. Er hoffe, die Reformen würden dazu beitragen, wirtschaftliche Stabilität zu erreichen und das Umfeld für Investitionen aus dem Ausland zu verbessern, sagte er am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Rede.

Laut sudanesischer Nachrichtenagentur Suna kündigte er an, die Zahl der Ministerien von 31 auf 21 zu reduzieren. Zudem habe er Muatas Musa als neuen Regierungschef ernannt. Dies sei bei einer Krisensitzung der Regierungspartei am späten Sonntagabend entschieden worden. Ziel der Veränderungen sei auch, die Ausgaben der Regierung zu reduzieren, sagte Bashir Suna zufolge.

Der Sudan hat große wirtschaftliche Probleme. Zum einem sind mit der Unabhängigkeit vom Südsudan 2011 ein Großteil der Öleinnahmen weggefallen, die der Weltbank zufolge mehr als die Hälfte der Staatseinkünfte ausmachten. Zudem hatten die USA von 1997 bis 2017 Sanktionen gegen den Sudan verhängt. In dem Land herrscht zudem eine hohe Inflation.

Der Sudan wird seit knapp 30 Jahren von Bashir mit harter Hand regiert und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Präsident wird wegen mutmaßlichen Völkermordes vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl gesucht. (APA, dpa, 10.9.2018)