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Ein Loon-Balloon hebt 2017 zu einem Testlauf über Puerto Rico ab.

Foto: AP

Auch abgelegene Gebiete der Erde sollen in Zukunft stabile Versorgung mit Breitbandinternet bekommen. Zu diesem Zweck, sowie als potenzielle Hilfe bei Naturkatastrophe, entwickelt die Firma Loon ein Verbindungssystem, das über Ballons läuft, die auf 20 Kilometer höhe in der Stratosphere schweben. Nun ist dem einst unter dem Dach von Google X gestarteten Projekt ein neuer Meilenstein geglückt, berichtet man auf Medium.

Von Nevada nach Kalifornien und zurück

Nachdem man es zuvor geschafft hat, einen Ballon über dem peruanischen Luftraum fast 200 Tage schweben zu lassen, gelang nun ein neuer, eigener Rekord in Sachen drahtloser Versorgungsreichweite. Ausgehend von der Basisstation bewerkstelligte man mithilfe von sieben Ballons einen Datentransfer über eine Gesamtstrecke von rund 1.000 Kilometern. Im Vergleich zum bisherigen Bestwert von 100 Kilometern eine Verzehnfachung.

Das Signal wurde von einem landgebundenen Verbindungspunkt in Nevade über drei Stationen nach Kalifornien geroutet, nahm dort seinen Weg Richtung Süden über drei weitere Ballons, ehe es, über Berge und Wüste hinweg, wieder zu einem siebten Ballon nach Nevada geführt wurde.

Auch Link-Reichweite verbessert

Einige Wochen nach diesem Experiment gelang ein weiterer Meilenstein. Man konnte erfolgreich einen "Link" zwischen zwei Ballons etablieren, die 600 Kilometer voneinander entfernt schwebten. Ermöglicht wird das mit starken, beweglichen Richtantennen. Deren Präzision vergleichen die Entwickler mit dem Wurf eines Balls über 100 Meter in einen Mistkübel. Jeder Ballon kann aber nicht nur das Signal weiterleiten, sondern auch das Areal unter sich mit Anbindung versorgen.

Die Entwicklung der ersten "fertigen" Generation an Loon-Ballons geht langsam in die Endphase. Im kommenden Jahr will das Unternehmen den kommerziellen Betrieb aufnehmen. (red, 11.09.2018)