Budapest – Das Budapester Stadtgericht hat einen 25-jährigen Mann wegen eines Bombenanschlags auf zwei Polizisten zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. Die zwei Beamten waren bei der Explosion in der Budapester Innenstadt im September 2016 schwer verletzt worden. Das Gericht sprach den Attentäter am Mittwoch des mehrfachen versuchten Mordes und des Terrorismus für schuldig, berichtete die Nachrichtenagentur MTI. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Über die Motive des Einzeltäters herrschte weitgehend Unklarheit. In der Untersuchungshaft hatte er ein Geständnis abgelegt, dieses aber im Gerichtsverfahren widerrufen. Im ursprünglichen Geständnis hatte er nach Angaben seines Anwalts behauptet, die Polizisten angegriffen zu haben, um ihre Pistolen zu entwenden – was er aber in Anschluss an die Tat nicht tat. Darüber hinaus gab er an, dass ihn seit seiner Kindheit nicht näher genannte dunkle Kräfte verfolgen würden, die ihm ihren Willen aufzwingen wollten.

Sachverständige bezeichneten aber den Mann im Prozess als zurechnungs- und schuldfähig. Im Laufe der Ermittlungen hatte die Polizei auch jene Werkstatt in der südwestungarischen Provinz ausgeforscht, in der der Täter den Sprengsatz für seine Tat nach Anleitungen aus dem Internet hergestellt hatte. (APA, 12.9.2018)