Tripadvisor betrachtet die Entscheidung als wegweisend für Bewertungsbetrug im Internet.

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In einem der ersten Rechtsstreitigkeiten dieser Art entschied das Strafgericht von Lecce, dass das Verfassen von gefälschten Bewertungen mit falscher Identität laut italienischem Strafrecht ein strafbares Verhalten ist. Der Inhaber von "PromoSalento", der Pakete mit gefälschten Bewertungen an Betriebe aus dem Gastgewerbe in Italien verkaufte, wurde zu neun Monaten Haft und einer Geldstrafe von rund 8.000 Euro an Kosten und Schadenersatz verurteilt.

Bezahlter Bewertungsbetrug – wenn Unternehmen oder Einzelpersonen gefälschte Bewertungen an Betriebseigentümer "verkaufen" – stellt in vielen Ländern eine Rechtsverletzung dar, dies ist jedoch einer der ersten Vollstreckungsfälle, in denen es zu einer strafrechtlichen Verurteilung kommt.

Betriebsinterne Untersuchungen

Tripadvisor unterstützte die Strafverfolgung von "PromoSalento" als Zivilkläger durch das Bereitstellen von Beweisen aus den umfangreichen, betriebsinternen Betrugsuntersuchungen und bot Unterstützung durch seinen italienischen Rechtsberater, wie das Unternehmen in einer Aussendung wissen ließ. Man nehme Bewertungsbetrug sehr ernst und setze auf Tracking-Technologien und ein eigenes Untersuchungsteam, um Unternehmen, die gekaufte Bewertungen anbieten, zu fassen und diese daran zu hindern, auf der Webseite zu operieren, heißt es darin.

"Das Verfassen von gefälschten Bewertungen war schon immer Betrug, aber das ist das erste Mal, dass wir jemanden dafür ins Gefängnis gehen sehen", sagt Brad Young, Rechtsberater von Tripadvisor. (red, 12.9.2018)