Tanja Dusy, Tina Bumann (Fotos)

Fiesta – Das Mexiko-Kochbuch

Edition Michael Fischer, 2018

224 Seiten, € 30,90

ISBN 978-3-96093-068-6

Foto: © EMF/Tina Bumann

Die mexikanische Küche ist eine bunte Mischung aus Speisen der indigenen Ureinwohner und der europäischen Eroberer. Letzere brachten zum Beispiel Reis und Schweinefleisch, die Nachfahren der Maya und Azteken kombinierten sie mit Kartoffeln, Mais und Tomaten. Fleisch kommt auch heutzutage nicht so oft auf den Tisch, sondern nur bei Festen. Für genau diese Gelegenheiten sind die Rezepte in "Fiesta – Das Mexiko Kochbuch" gedacht. Wobei der Begriff Fest nicht ganz so eng zu fassen ist, immerhin es gibt im mexikanischen Kalender mehr als 5.000 übers Land verteilte Feiertage.

Nie ohne Tortillas

Was bei keinem dieser Feste – und auch an den Tagen dazwischen – fehlen darf, sind Tortillas. Das für original Mais-Tortillas verwendete Mehl ist jedoch nicht einfach nur gemahlener Mais. Dafür braucht man Masa Harina, bei dem der Mais vor dem Mahlen mit Wasser und Kalk oder Asche eingeweicht und gekocht wird. Hierzulande gibt es dieses spezielle Maismehl nur in Spezialgeschäften oder übers Internet zu kaufen. Mehr als Masa Harina, Wasser und eine schwere Gusseisenpfanne braucht es jedoch nicht, um Tortillas zu backen.

Foto: © EMF/Tina Bumann

Gefüllt werden Tortillas auf jeden Fall auch mit Salsa, Rezepte für Saucen wie "Pico de Gallo", "Salsa Verde" oder "Guacamole finden sich in dem Kapitel "Getränke und Snacks". Apropos Getränke, der Tequila-Cocktail "Margarita" ist sicher das bekannteste Gertänk Mexikos. Heißgetränke wie "Champurrado" und "Café de Olla" schmecken warm köstlich und im Sommer werden die aromatische heiße Schokolade und der mexikanische Kaffee einfach eiskalt serviert.

Schoko & Fleisch

Schokolade wird in Mexiko auch in vielen pikanten Fleischgerichten, wie etwa bei dem folgenden Rezept für Huhn in Schoko-Chili-Sauce verwendet. Mexikanische Schokolade besteht aus grob gemahlenen Kakaobohnen, ohne Zuckerzusatz. Ersatzweise kann ungesüßte Zartbitterschokolade mit mindesten 75 Prozent Kakaoanteil verwendet werden. Die Autorin, Tanja Dusy, hat bei der Rezeptauswahl darauf geachtet, dass die Zutaten in Mitteleuropa auch erhältlich sind, oder ersetzt werden können.

Foto: © EMF/Tina Bumann

Bei der mexikanischen Fiesta "Dia de los Muertos", dem Tag der Toten hat sich das indigene Brauchtum auf eine charmante Art mit dem Christentum vermengt. Von 31. Oktober bis 2. November besuchen die Menschen ihre Toten auf dem Friedhof, essen und trinken mit ihnen, schmücken die Gräber, Häuser und Straßen mit Totenköpfen, Skeletten und den leuchtend orangen "Blumen der Toten". Zu Essen gibt es: "Pan de Muerto" – "Totenbrot" aus süßem Germteig, "Calabaza en Tacha" – Kürbis in Sirup und "Galletas de Calavera", die bunt verzieren Totenkopf-Kekse.

Foto: © EMF/Tina Bumann

In Mexiko kennt man fast 100 verschiedene Chilisorten, doch nicht alle sind gleich scharf. Der milde, grüne Poblano etwa schmeckt wie grüner Gemüsepaprika, den Habanero hingegen sollte man nur mit Handschuhen angreifen: er ist brennend scharf. Meist werden bei den Rezepten getrocknete und gemahlene Chilis verwendet, sie sind einfacher erhältlich. Doch für manche Rezepte lohnt es sich, nach ganzen Schoten Ausschau zu halten, sie tragen auch zur Textur der Salsa bei. "Fiesta" macht Lust auf ein mexikanisches Festmahl – oder zumindest ein paar Quesadillas. (Helga Gartner, 15.9.2018)

Zum Weiterlesen:

Schnell und einfach: Spanische Küche

USA-EssBar: Cocktailrezepte: Cosmos und Margaritas

Chilaquiles verdes: Mexikanisches Katerfrühstück

Mexico: The Cookbook