Wien – Ein Inserat zur Polizeirekrutierung, das auf dem heftig kritisierten Portal 4chan.org aufgetaucht ist, hat im Juli zu Diskussionen geführt. In der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der grünen Bundesrätin Eva Dziedzic hat Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) nun betont, dass kein Inserat bei 4chan.org geschaltet worden sei.

Das Portal steht wegen rassistischer, sexistischer und rechtsextremer Inhalte in der Diskussion. 4chan.org war unter anderem nach den Bluttaten in Herne in die Kritik geraten. Der Mann, der einen Neunjährigen getötet hatte, hatte unter anderem ein Foto von sich mit blutverschmierten Händen auf dem Portal gepostet.

Kickl betonte in der Anfragebeantwortung, das Werbebanner sei "nicht gezielt auf dieser Seite platziert, sondern im Google Display Network unter Ausschluss von sensiblen Inhalten geschaltet" worden. Die genannte Seite arbeite mit von Nutzern generierten Inhalten. "Hier besteht eine besondere Pflicht für die Seitenbetreiber, sich um die Moderation dieser zu kümmern."

Zwei Klicks auf "4chan"-Banner

Der Innenminister bestätigte, dass es in Zusammenhang mit dem Portal bereits Kinderporno-Ermittlungen gegeben habe. "Diese richteten sich allerdings nicht gegen die Webseite selbst, sondern gegen unbekannte Nutzer der Plattform, welche den Dienst der Website missbrauchen."

Der Erfolg der Anzeige dürfte zumindest in Zusammenhang mit 4chan.org endenwollend gewesen sein. "Banner wurden auf Seiten mit 4chan in der Domain 455-mal angezeigt, und es gab zwei Klicks und damit Interaktionen", berichtete Kickl. "Die zwei Klicks hatten höchstwahrscheinlich keine Bewerbungen zur Folge." Die Kosten für die zwei Klicks bezifferte der Innenminister mit 0,45 Euro. (APA, 13.9.2018)