Mit Körperlängen von bis zu zehn Metern und vier Tonnen Gewicht sind die Riesenhaie nach dem Walhai der größte bekannte Fisch unseres Planeten. Die Giganten durchstreifen kalte bis gemäßigt warme Gewässer mit weit geöffnetem Maul, um Plankton aus dem Wasser zu filtrieren. Riesenhaie wirken träge und gelten als langsame Schwimmer – doch man sollte sich von ihrer augenscheinlichen Behäbigkeit nicht täuschen lassen.

Der Riesenhai ernährt sich von Plankton, das er mit seinem Maul einsammelt.
Foto: Chris Gotschalk

Beeindruckende Beschleunigung

Biologen um Emmett Johnston von der Universität Belfast haben nun herausgefunden, dass die Riesen ihrem gefürchteten weißen Verwandten in Sachen Tempo um nichts nachstehen: Sie können Geschwindigkeiten von bis zu fünf Meter pro Sekunde erreichen. Wie die Forscher im Fachblatt "Biology Letters" berichten, schaffen es die Riesenhaie, mit nur 10 Schwanzflossenschlägen aus 28 Metern Tiefe an die Oberfläche zu schwimmen und sich aus dem Wasser zu katapultieren.

Wenn Cetorhinus maximus will, dann kann er auch, wie dieses eindrucksvolle Video zeigt.
Science Magazine

Warum die Giganten solche Beschleunigungen hinlegen, ist allerdings rätselhaft. Derartige Manöver kosten extrem viel Energie. Im Gegensatz zu weißen Haien, die hohe Geschwindigkeiten und Sprünge aus dem Wasser gezielt zur Jagd einsetzen, ist das hohe Tempo zur Filtration von Plankton sinnlos. Die Forscher vermuten daher ganz andere Ursachen für dieses Verhalten: Womöglich versuchen die Haie, Parasiten loszuwerden – oder Geschlechtspartner zu beeindrucken. (dare, 16.9.2018)