Rechnitz/Wien – Jener Taxiunternehmer aus dem Burgenland, der mit seiner Firmenhomepage für Aufregung sorgte, weil er mit dem Ort des NS-Massakers in Rechnitz, dem Kreuzstadl, warb – DER STANDARD berichtete –; hat sich nach längerem Schweigen nun selbst zu Wort gemeldet. Nachdem sowohl die Wirtschaftskammer als auch das Mauthausen-Komitee Österreich gefordert haben, dass der Unternehmer das Bild von dem Ort, an dem 180 Juden ermordet wurden, von seiner Taxi-Homepage entfernt, hat er mittlerweile die ganze Seite offline genommen. Dort stand neben dem die gesamte Seite einnehmenden Foto: "Taxi Burgenland ohne Tabus".

Der Mann, ein Österreicher mit, wie er selbst betont, bosnischen Wurzeln, sagt im Gespräch mit dem STANDARD, dass er das Bild "ohne irgendwelche Hintergedanken" verwendete. Er selbst sei nur der gewerberechtliche Geschäftsführer, seine Cousins, beide aus Bosnien, seien die Fahrer des Taxiunternehmens. Er habe die Seite nicht kontrolliert, sie sei aber auch schon "seit zwei Jahren eine Internetleiche" gewesen. Heute habe das Taxiunternehmen eine andere Telefonnummer, die aber nur Stammkunden kennen. Er oder einer seiner Cousins habe das Foto vom Kreuzstadl selbst gemacht, "weil es eine Art Wahrzeichen ist". Dass das Gebäude auch eine Gedenkstätte ist, sei "ihm nicht aufgefallen, heute weiß ich es". Er lebt seit Jahren in Rechnitz.

Der Hinweis "ohne Tabus" bezog sich "nur auf die Preispolitik, weil es im Burgenland keine fixe Preisregelung bei Taxifahrten gibt". (cms, 13.9.2018)