Der Fund eines rund 1.500 Jahre alten Altarsteins im Norden Guatemalas liefert neue Erkenntnisse über die Maya-Kultur. Die Entdeckung des gemeißelten Steins habe zur Identifizierung eines bisher unbekannten Königs der Kaanul-Dynastie geführt, erklärten die Leiter der archäologischen Stätte La Corona, Marcello Canuto und Tomás Barrientos in Guatemala-Stadt.

Dieser König, Chak Took Ich’aak, habe die Expansion des Kaanul-Reiches der Maya im sechsten Jahrhundert aktiv betrieben. Auf dem 1,46 Meter hohen Steinrelief ist ein sitzender König zu erkennen, der ein Zepter in Form einer zweiköpfigen Schlange mit Menschenantlitzen trägt. Die beiden Gesichter stellen nach Angaben der Archäologen die Schutzgötter des Königreichs dar.

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Der Altarstein ist das bisher älteste Fundstück der Stätte La Corona im nordguatemaltekischen Departement Petén. "Kaanul-Könige dominierten weite Teile der Maya-Tiefebenen über Jahrhunderte", sagte Barrientos.

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"Dieser Altar enthält Informationen über ihre frühen Expansionsstrategien und zeigt, dass La Corona von Anfang an eine wichtige Rolle in diesem Prozess gespielt hat", sagte der Archäologe.

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Die präkolumbische Stätte La Corona war erst 1995 entdeckt worden, seither wurden dort einige bedeutende Funde gemacht – unter anderem eine Steinplatte, auf der Maya-Schriftzeichen verewigt wurden. Die Altarstein soll künftig im Museum für Archäologie und Ethnologie von Guatemala-Stadt ausgestellt werden. (red, 15.9.2018)

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