Für neue iPhones müssen Kunden immer tiefer in die Tasche greifen

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Die Preise für neue iPhones sind binnen 24 Monaten um mehr als 50 Prozent gestiegen. Im Herbst 2016 konnten Nutzer das damalige Spitzenmodell, ein iPhone 7, in der Basisvariante für 759 Euro erwerben. Wer heuer ein iPhone XS will, muss schon 1.149 Euro auf den Tisch legen. Das ist ein Preisanstieg von fast 400 Euro; also um mehr als die Hälfte des 2016er-Preises. Apple hat mit dem Dreh an der Preisschraube – und vor allem dem Überschreiten der 999-Euro-Grenze – ein riskantes Spiel betrieben, das sich bislang jedoch rentiert.

Marktsättigung

So kalkuliert Apple damit, immer weniger Topmodelle zu verkaufen. Das liegt daran, dass der Smartphone-Markt in Europa und den USA mittlerweile so gesättigt ist, dass die Zielgruppe für neue Geräte relativ klein ist. Apple hoffte darauf, dass diese kleine Zielgruppe bereit ist, mehr als bislang für Spitzen-iPhones zu bezahlen. Das war auch der Fall: Obwohl die Anzahl verkaufter Geräte deutlich gesunken ist, stiegen Umsatz und Gewinn.

DER STANDARD

In den USA gingen in den vergangenen drei Monaten iPhones für durchschnittlich 724 Dollar über die Ladentheke, ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 606 Dollar, berichtet Engadget. Für die Kunden sind die erhöhten Preise natürlich alles andere als angenehm. Solange eine bestimmte Gruppe an Apple-Fans aber bereit ist, soviel für neue Geräte zu zahlen, wird sich an Apples Preispolitik nichts ändern.

"Für alle"

Mit dem iPhone XR erscheint also eine abgespeckte Variante des Flaggschiffs, das genau so viel kostet wie 2016 noch das Spitzenmodell. Da Apple gleichzeitig das iPhone SE, ein Budget-Gerät mit kleinem Display, aus seinem Store schmiss, werden die Optionen für sparsame oder weniger finanzkräftige Kunden also noch geringer. Apple-Chef Tim Cook sieht das naturgemäß anders: "Wir wollen alle bedienen", sagte Cook. Sein Unternehmen biete daher Geräte mit "einer großen Bandbreite an Preisen" an. (red, 16.9.2018)