Caracas – In Venezuela sind drei ausländische Journalisten vorübergehend festgenommen worden. Die Briten Barnaby Green und Dan Rivers seien am Freitag zusammen mit ihrer argentinischen Kollegin Laura Saravia bei der Ausreise an der Grenze zu Kolumbien festgenommen und acht Stunden lang von der Nationalgarde festgehalten worden, teilte die venezolanische Journalistengewerkschaft SNTP mit.

"Reportagen über den Tourismus"

Das Reporterteam ist den Angaben zufolge inzwischen wieder frei. SNTP zufolge hatten die Journalisten drei Tage lang für "Reportagen über den Tourismus" recherchiert. Laut ihren Profilen in sozialen Netzwerken arbeiten alle drei für die britische TV-Produktionsfirma ITN. Rivers war demnach zuvor als CNN-Korrespondent in London und Bangkok tätig. Saravia arbeitete für die Sender BBC und NBC, während Green unter anderem als Kameramann für Sky News in London und Washington im Einsatz war.

In den vergangenen Jahren waren zahlreiche ausländische Journalisten in Venezuela festgenommen worden, weil sie ohne die erforderliche Erlaubnis in dem Land arbeiteten. Der südamerikanische Staat wird von einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise erschüttert, für die Kritiker den linksnationalen Präsidenten Nicolas Maduro verantwortlich machen. Wegen der katastrophalen Versorgungslage flohen seit 2015 etwa 1,6 Millionen Menschen aus Venezuela.

Gesteuerte Kampagne?

Kritiker werfen Maduro vor, die freie Meinungsäußerung einzuschränken und die Arbeit der Medien zu behindern. Der venezolanische Präsident beschuldigt internationale Medienorganisationen hingegen, Teil einer von den USA gesteuerten Kampagne gegen seine Regierung zu sein. (APA, 16.9.2018)