Syrien reagierte mit Luftabwehrraketen auf den Angriff.

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Damaskus/Jerusalem – Die israelische Armee hat nach syrischen Angaben den Flughafen von Damaskus mit Raketen angegriffen. Die syrische Luftabwehr habe mehrere Raketen abgefangen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Sana am Samstagabend. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu betonte am Sonntag, Israel sei ständig aktiv, um seine Feinde davon abzuhalten, sich mit "hochentwickelten Waffen" auszurüsten.

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurde bei dem Angriff ein Waffenlager in der Nähe des Flughafens von Damaskus zerstört. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

200 Angriffe

Israel greift immer wieder militärisch in Syrien ein. Anfang des Monats räumte das Land mehr als 200 Angriffe in Syrien in den vergangenen 18 Monaten ein. Erklärtes Ziel Israels ist es zu verhindern, dass sein Erzfeind Iran sich in dem Nachbarland festsetzt. Iran ist ein Verbündeter von Syriens Präsident Bashar al-Assad.

Ministerpräsident Netanyahu betonte am Sonntag am Rande der Kabinettssitzung, seine Regierung werde es nicht zulassen, dass Israels Feinde sich mit hochentwickelten Waffen ausrüsten. Israels "rote Linien" würden "weiter überschritten denn je". Gleichzeitig sei sein Land "stärker entschlossen als je zuvor", die Respektierung dieser roten Linien durchzusetzen.

Eine offizielle Bestätigung für den Raketenangriff gaben die israelischen Behörden nicht ab. Innenminister Gilad Erdan betonte jedoch am Sonntag, das Land wolle eine "iranische Militärpräsenz in Syrien" verhindern und gehe dagegen vor, dass die ebenfalls in Syrien aktive libanesische Hisbollah-Miliz moderne Waffen erhalte. (APA, 16.9.2018)