Mutterkraut wird auch gegen Migräne eingesetzt, der in der Pflanze enthaltene Wirkstoff Parthenolid fördert Heilung geschädigter Nerven.

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Wenn Nerven durch Verletzungen, Chemotherapien oder Erkrankungen wie etwa Diabetes geschädigt sind, gibt es oft keine Hilfe. "Aufgrund der langsamen Wachstumsrate von Nervenfasern ist der Heilungsprozess meist sehr langwierig und oft unvollständig", erklärt Dietmar Fischer, Neurobiologen der Ruhr-Universität Bochum. Daher folgen auf Nervenverletzungen häufig dauerhafte Störungen, zum Beispiel Lähmungen der Arme oder Beine oder Taubheitsgefühle und chronische Schmerzen. "Das schränkt die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich ein."

Da es kaum Medikamente gegen diese Beschwerden gibt, haben sich Fischer und sein Team auf die Suche nach neuen Wirkstoffen gemacht. Bei Mäusen und Ratten konnten sie zum ersten Mal zeigen, dass ein Wirkstoff aus dem Mutterkraut nach einer Verletzung des Ischiasnervs die Nervenfunktion deutlich verbessert.

Der im Mutterkraut vorkommende Pflanzenwirkstoff Parthenolid verbesserte und halbierte die Dauer der Wiederherstellung von Motorik und Sensibilität des Ischiasnervs nach einer Verletzung. Eine im Oktober anlaufende Studie soll zeigen, inwieweit der Wirkstoff als Medikament auch am Menschen eingesetzt werden kann. (red, 17.9.2018)