Autos sind sich in zunehmender Zahl selbst im Weg. Am Weg bleibt die Ökologie.

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Bis jetzt hatte die Autoindustrie das Verkehrssystem und die damit zusammenhängenden rentablen Geschäftsmodelle fest im Griff. Die Staaten asphaltierten die Straßen mit Steuergeld, die Autohersteller lieferten die Vehikel, um die Kundschaft darauf die Transportleistung abwickeln zu lassen, Spaß für den einen und anderen inklusive. Das Entwickeln, Herstellen und Reparieren von Automobilen wurde eine der wirtschaftlich tragfähigsten Aufgaben der westlichen Gesellschaft.

Planlosigkeit

Alles zusammen entwickelte sich eigendynamisch. Die wunderbaren Möglichkeiten des Automobils waren die Planungsgrundlage. Die Freiheit bestand darin, eigentlich gar keinen Plan zu haben. Die Ballungszentren blähten sich derweilen ins Grüne hinaus auf.

Solange noch reichlich Platz war, neue Straßen zu bauen, fiel das weiter nicht so auf. Doch seit einigen Jahren wird nachgerechnet und hochgerechnet: Einfach nur Autos zu bauen und sie in bunten Werbevideos durch menschenleere Steppen brettern zu lassen, wird künftig nicht mehr reichen, um dem Automobil die wirtschafts- und verkehrsthematische Führungsrolle zu sichern.

Sich selbst im Weg stehen

Das Auto gerät von immer mehr Seiten unter Druck, nicht nur ökologisch. Vor allem ist es mit zunehmender Zahl immer mehr sich selbst im Weg. Jetzt ist also der beste Zeitpunkt, auf einen ökologisch verträglicheren Verkehr umzustellen, ein verkehrstechnisches Ökosystem zu entwickeln, das nicht nur die Ökonomie berücksichtigt, die im Wort steckt, sondern auch die Ökologie. Und wie genau? Denken Sie nach darüber, aber ehrlich. (Rudolf Skarics, 24.9.2018)