Auf Schnitzeljagden durch ein sonst verstecktes Wien begegnet Rokko unter anderen den Wrestlerinnen Thekla Kaischauri und Chabela Poderosa.

Foto: ORF/Super Film

Am Dienstag gibt's einmal gute Nachrichten vom ORF: Um 22.55 Uhr kommt auf ORF 1 Sacha Baron Cohen mit Who Is America? ins Wohnzimmer. Man wünscht sich ja einen wie ihn nach Österreich – sorry, Peter Klien, aber was sich in der britischen Satireshow abspielt, ist eine andere Liga, und wir sprechen hier nicht allein von den Verkleidungen.

Experimentierfreudig bleibt ORF 1 an diesem Abend mit Rokko's Adventures. In gedruckter Form hat das Trashmagazin längst Alleinstellungsstatus. Um 22.55 Uhr hat Rokko TV-Premiere. Ganz schön grindig.

Hinter Rokko verbirgt sich der Autor und Radiojournalist Clemens Marschall, und die Geschichte ist die: Rokko zipft die Arbeit im Stadtgartenamt an, weswegen er es früh am Morgen gut sein und sich stattdessen treiben lässt. Schließlich gibt es viel Interessantes zu entdecken, wobei man sagen kann, dass Rokkos Interesse auf sehr bestimmte Menschen und Plätze konzentriert ist.

Zum Beispiel bei der Bootsvermietung im Prater auf Maria und Moldi, die sich an früher erinnern, als im Prater noch zwischen Asphalt- und Schotterhuren unterschieden wurde. Oder im Stuwerviertel auf Sybille Rauch, die bei Eis am Stiel spielte, und auf Nadja Etzler, die bei einem Drahdiwaberl-Konzert als Nonne verkleidet auf die Goldene Schallplatte der Band wirklich sehr lang urinierte, was anwesende Journalisten verwundert hinterfragten – und sie den schönen Satz sagen ließ: "Man muss nur viel tanken, dann geht das schon."

Apropos Urin: Herzenswärme verspricht ein Treffen bei Ronnie Rocket, einst Ronnie Urini, der sich an frohe Zeiten mit der Rucki Zucki Palmencombo erinnert. Geschichten vom Rand. Vier Folgen. (Doris Priesching, 18.9.2018)