In den kommenden zwei Wochen teste ich den Pendix-Nachrüstmotor für Fahrräder.

Foto: Pendix

Innsbruck – Die Idee wurde aus der schieren Not heraus geboren. Am kommenden Samstag beginnt die Straßenrad-WM in Tirol. Für mich als Absamer bedeutet das, meine Verkehrswege werden in den kommenden anderthalb Wochen nur bedingt mit dem Auto passierbar sein. Nachdem ich schon lange mit dem Gedanke spiele, mir als Autoersatz für die Alltagswege ein E-Bike zuzulegen, nahm ich das Testangebot des, laut Branchenmagazinen, Marktführers in Sachen Nachrüstmotoren für Fahrräder an.

Die Firma Pendix hatte sich schon vor längerer Zeit gemeldet und angeboten, einen ihrer Nachrüstmotoren für Fahrräder einem Praxistest zu unterziehen. Das Unternehmen bietet einen Mittelmotor an, der auf 80 Prozent aller gängigen Fahrradmodelle passen soll. Anders als beim Copenhagen-Wheel, das an dieser Stelle bereits vorgestellt wurde, wird beim Pendix der Antrieb links am Tretlager montiert. Diese Montage, so empfiehlt der Hersteller, sollte aus versicherungstechnischen Gründen in der Fachwerkstatt vorgenommen werden.

Keine billige Alternative

Der Vorteil solcher Nachrüstsätze liegt darin, dass man sich nicht von seinem Alltagsrad trennen muss, um auf ein E-Bike umzusteigen. Ich werde für den Test aber ein bereits komplett vom Hersteller geliefertes Rad benutzen. Preislich bewegt man sich mit dem Nachrüstsatz aus Sachsen zwar noch deutlich unter einem qualitativ hochwertigen E-Bike, aber 1.690 Euro sind eine Investition, die gehörig ins Geld geht.

Für mich ist der Preis die größte Hürde bei der Entscheidung für oder wider E-Bike. Daher interessiert mich, ob dieser Nachrüstsatz im Alltag wirklich eine probate Alternative zum Auto darstellt. Ich wohne rund 14 Kilometer vom Innsbrucker Stadtzentrum entfernt, wo ich beruflich mehrmals die Woche zu tun habe. Zudem sind auf dem Weg rund 150 Höhenmeter zu überwinden.

Die Frage der Entfernung

Meinen hehren Vorsatz, als ich vor fast drei Jahren aus der Stadt weggezogen bin, künftig fast alle Strecken per Fahrrad zurückzulegen, hatte ich nach kaum fünf Versuchen aufgegeben. Obwohl ich radbegeistert bin, erwies sich mir diese Strecke im Alltag als zu weit. Vor allem, da ich sie oft mehrmals am Tag zurücklegen muss. Hinunter in die Stadt schaffe ich es in bis zu 30 Minuten, allerdings bin ich dann verschwitzt, was bei Terminen nicht ideal ist. Um locker reinzuradeln, müsste ich mindestens eine Dreiviertelstunde vor jedem Termin los. Zurück dauert es mindestens 50 Minuten, weil bergauf, und danach bin ich komplett verschwitzt.

Kurzum, ich war zu faul und zu bequem dazu. Daher nun meine Hoffnung hinsichtlich E-Bike. Der Pendix bietet ein maximales Drehmoment von 50 Nm bei einer Systemspannung von 48 V und sollte daher auch mit der leichten Steigung auf meinem Heimweg zurechtkommen. Der Akku im Trinkflaschendesign, der einfach an der Flaschenhalterung am Unterrohr montiert wird, fasst 500 Wh in drei wählbaren Unterstützungsstufen. Die Reichweite auf der niedrigsten Stufe beträgt laut Hersteller 160 Kilometer.

Was würden Sie gerne wissen?

Schaltet man den Motor aus, soll das Fahrrad, anders als bei klassischen Pedelecs, wie ein herkömmliches Rad ohne E-Motor fahrbar sein. Zudem verspricht der Hersteller, dass der Pendix-Nachrüstmotor fast geräuschlos funktioniere. All diese Angaben werden in den kommenden zwei Wochen in der Praxis geprüft.

Mich persönlich interessiert, wie alltagstauglich so ein Nachrüstsatz wirklich ist. Was würden Sie gerne wissen? Die Techniker des Herstellers beantworten gerne all Ihre Fragen, die Sie im Forum deponieren können. Wenn Sie Fragen bezüglich der Anwendung im Alltag haben, werde ich Ihnen diese gerne beantworten. Das Rad sollte dieser Tage geliefert werden. Sobald es ankommt, werde ich ein Foto nachliefern. (Steffen Arora, 18.9.2018)