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Das iPhone XS und iPhone XS Max.

Foto: AP/Sanchez

Ein "randloses" Display mit "Notch", neue Gestensteuerung, Gesichtserkennung statt Fingerabdruck. Vergangenes Jahr hat Apple den ungewöhnlichen Schritt unternommen, neben zwei "klassischen" iPhone 8-Modellen das daneben futuristisch wirkende iPhone X vorzustellen. Heuer geht man einen Schritt weiter. Das Design des X ist mit dem XS zur Norm geworden. Lediglich das im Oktober erscheinende XR erinnert noch ein wenig an die vergangene Ästhetik.

Mehr Performance, bessere und größere Displays, ein Kamera-Upgrade und deutlich mehr Integration von Künstlicher Intelligenz hat Apple für das XS versprochen. Nun ist das Embargo gefallen und erste Medien haben Rezensionen des neuen Apple-Handys veröffentlicht. Es gibt viel Lob für die neuen Mobiltelefone, aber auch einige Kritikpunkte. Zusammengefasst wurden die Rezensionen von The Verge, Techradar, Wired und dem "Spiegel".

Das iPhone XS und XS Max erscheinen am 21. September.
Foto: AFP

Viel Lob für das Display

Unisono begeistert zeigen sich die Tester von den OLED-Displays. Dieses bietet gute Helligkeit und sehr schöne Farbwiedergabe. Die Unterstützung für HDR lässt Inhalte, die den Standard unterstützen, noch einmal schöner wirken. Bei The Verge spricht man von einem der besten aktuell verfügbaren Handyscreens.

Trotz der nominell größeren Bilddiagonalen fühlen sich das XS und XS Max in der Hand nicht wirklich unterschiedlich an, wie der Vorgänger, heißt es bei Wired. Das Design löst hingegen wenig Begeisterung aus, was schlicht daran liegt, dass Apple es bei diesen Modellen 1:1 vom Vorgänger übernommen hat.

KI-Upgrade noch kaum zu bemerken

Keine Klagen gibt es hinsichtlich der Performance. Die neuen iPhones reagieren flott, Apps starten schnell. Der Unterschied zum iPhone X ist in der Praxis nicht wirklich bemerkbar. Apple bewirbt eine Steigerung von bis zu 50 Prozent bei der Grafikleistung und 15 Prozent bei der CPU-Leistung für den neuen A12 Bionic-Chip. Beim "Spiegel" ist man voll des Lobes für ihn, er sei für die Konkurrenz "kaum einholbar."

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Großen Fokus legte Apple bei der Präsentation vor allem auf die drastisch erweiterten KI-Kapazitäten. Wieviel diese im Alltag bringen, darüber sind sich die Tester unsicher. An Apps von Drittherstellern, die konkreten Nutzen aus dieser Möglichkeit ziehen, mangelt es noch. Gefühlt jedenfalls scheint Face ID etwas flotter zu funktionieren und Apps etwas schneller zu starten, meint man bei Wired. Bei Techradar lobt man, dass die Gesichtserkennung Nutzer nun auch gut identifiziert, wenn sie eine Sonnenbrille tragen.

Erweitert hat Apple auch die Möglichkeiten für Augmented-Reality-Anwendungen. Soweit sich das erproben ließ, fehlt es aber auch hier noch an spannenden Dritt-Apps. Dort wo Apple selbst AR integriert hat, etwa bei den Memojis, funktioniert aber alles gut. Erfreut sind die Tester auch über allerlei Verbesserungen in iOS 12, wie etwa gruppierbare Benachrichtigungen, Screen Time oder den Siri Shortcuts, denen man viel Zukunftspotenzial zugesteht.

Geteilte Meinungen zur Kamera

Bei der Kamera scheiden sich ein wenig die Geister. Bei The Verge findet man die Kamera "sehr gut, aber nicht großartig". Sie lasse zwar die Kamera des iPhone X "schrecklich aussehen", dennoch betrachte man Googles Pixel 2 immer noch als Referenz. Außerdem stört man sich daran, dass Bilder im Porträtmodus einmal sehr gut und dann wieder sehr schlecht ausfallen

Bei Techradar und dem "Spiegel" lobt man die Einstellungsmöglichkeiten, etwa für die Tiefenunschärfe, sowie das Smart HDR. Bei Wired sieht man einen Schritt nach vorne und einen Gleichstand an der Spitze mit Samsungs Note 9 und dem Pixel 2, wobei jede Kamera unterschiedliche Eigenheiten bei Farbdarstellung und Schärfe habe.

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Akku nur marginal besser

Bezüglich der Akkulaufzeit teilen sich die Meinungen ebenfalls. Während die einen keinen signifikanten Fortschritt erkennen können, loben die anderen die lange Ausdauer das Handys. Selbst bei intensiver Verwendung und ohne Energiesparmodus habe das XS Max zwölf Stunden durchgehalten, lobt The Verge. Das kleinere XS schaffte es auf acht Stunden, was immerhin "solide" sei.

Für kleinere Verbesserungen, etwas schnelleres Drahtlosladen oder Stereowiedergabe unter Mitverwendung des Telefonielautsprechers, spendieren die Tester Apple Anerkennung. Ein wenig ärgert man sich aber immer noch über die Entfernung der Kopfhörerklinke, die es seit dem iPhone 7 nicht mehr gibt. Kein Verständnis zeigt man in dem Zusammenhang dafür, dass Apple seinen Handys nicht einmal mehr einen Adapter beilegt, obwohl das XS abermals einen Preisanstieg bedeutet.

Fazit: Kein "Must Have"

In Summe werden das iPhone XS und XS Max als sehr gutes Smartphone betrachtet, das aber nur ein recht unspektakuläres Upgrade zum iPhone X darstellt. Wer nicht unbedingt ein OLED-Display will, sollte erst einmal auf das deutlich günstigere iPhone XR im Oktober warten, empfehlen The Verge und Techradar. Denn es fehlt ein "Killerfeature". Wer schon das iPhone X hat, muss nicht zugreifen, befindet man bei Wired. Und der Spiegel sieht das XS als gutes, aber auch teures Upgrade zum Vorgänger. (gpi, 18.09.2018)