Einen "massiven Jobabbau" bei der A1 Telekom Austria befürchtet die Personalvertretung. Mit großer Besorgnis stelle man fest, dass dies vom Management offensichtlich unter dem Vorwand der Digitalisierung geplant sei, erklärte A1-Betriebsratschef Werner Luksch am Dienstag. In den letzten Tagen hätten sich Anzeichen verdichtet, dass jeder zweite der rund 12.000 Beschäftigten des Job verlieren könnte.

In einem Offenen Brief wendet sich die A1-Personalvertretung mit den Sorgen an den CEO der Telekom Austria AG, Thomas Arnoldner, und an den CEO der A1 Telekom Austria, Marcus Grausam, und fordert von diesen beiden "klare Worte sowie ein deutliches Bekenntnis zur nachhaltigen Führung des österreichischen Schlüsselunternehmens".

Keine direkten Gespräche

Die Telekom Austria versucht indes zu beruhigen: "Hätten die Personalvertreter das direkte Gespräch mit dem Management gesucht, wären die angesprochenen Befürchtungen schon im Vorfeld auszuräumen gewesen", hieß es auf APA-Anfrage in einer schriftlichen Stellungnahme. Für Gespräche stehe man unmittelbar nach den Personalvertretungswahlen, die vom 25. bis 27. September stattfinden, zur Verfügung, "um der Personalvertretung die Möglichkeit zu geben, zu einem Klima des gegenseitigen Vertrauens zurückzukehren". Den Personalvertretern wirft das Unternehmen vor, mit ihrer Vorgangsweise dazu beizutragen, "die Kolleginnen und Kollegen zu verunsichern, die tagtäglich für unsere Kunden arbeiten".

Über die Staatsholding ÖBIB hält die Republik Österreich 28,42 Prozent an der börsennotierten Telekom Austria (51 Prozent America Movil), die A1 Telekom Austria ist eine 100-Prozent-Tochter der Telekom Austria.

"Klare Antworten auf fünf existenzielle Fragen"

Laut dem Offenen Brief will die Personalvertretung "klare Antworten auf fünf existenzielle Fragen" – vor allem ob es stimme, "dass in der A1 Telekom Austria AG bis zur Hälfte der Arbeitsplätze abgebaut werden könnten" bzw. ob geplant sei, "Tätigkeit in den Bereichen Technik und Service outzusourcen, um so Stammpersonal einzusparen". Des weiteren zeigt sich der Zentralausschussvorsitzende über eine mögliche "Profitmaximierung um jeden Preis" oder einen womöglich weiter steigenden Druck auf das Personal – Stichwort Gesundheit – besorgt.

Schließlich will die Personalvertretung auch wissen, ob "im Auftrag der Bundesregierung bereits weitere Schritte zum Ausverkauf des Unternehmens" vorbereitet würden oder man die Belegschaftsvertreterforderung nach einer Wiederaufstockung der Staatsanteile unterstütze, "damit in der Telekom Austria wieder strategische Weitsicht statt kurzfristige Gewinnmaximierung die Oberhand gewinnen". (APA, 18.9. 2018)