Peking – Vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA hat Chinas Premierminister Li Keqiang den globalen Freihandel verteidigt. "Es ist wichtig, dass wir die Grundprinzipien des Multilateralismus und des Freihandels aufrechterhalten", sagte er am Mittwoch auf dem "Sommer-Davos" genannten Weltwirtschaftsforum in der Stadt Tianjin.

Ohne den sich immer weiter zuspitzenden Handelskonflikt seines Landes mit den USA direkt anzusprechen, sagte Li, dass Streitigkeiten durch Gespräche gelöst werden müssten. Die Abschottung einzelner Staaten sei keine Lösung. Der deutsche Außenhandelsverband BGA warnte, Chinas Gegenreaktion könnte – auch jenseits neuer Zölle – drastisch ausfallen und die Risiken für die gesamte Weltwirtschaft erhöhen.

Neue Eskalationsstufe

Mit seiner Rede umwarb der chinesische Premier die Investoren und anderen Teilnehmer des jährlichen Treffens, das zum zwölften Mal in China stattfindet. Er versicherte den Anwesenden, dass sein Land die Öffnung seiner Wirtschaft "mit größerer Geschwindigkeit" fortsetzen und Hürden für ausländische Firmen reduzieren werde. Zudem werde China das durchschnittliche Zollniveau weiter senken.

Li machte seine Bemerkungen nur Stunden, nachdem der Handelsstreit zwischen den USA und China eine neue Eskalationsstufe erreicht hatte. US-Präsident Donald Trump hatte den Konflikt durch neue Sonderzölle auf China-Importe auf Waren im Wert von weiteren 200 Mrd. Dollar (170,98 Mrd. Euro) befeuert. Das Handelsministerium in Peking reagierte umgehend und kündigte Vergeltung an. So sollen US-Importe im Wert von 60 Mrd. Dollar mit Extrazöllen belegt werden. (APA, 19.9.2018)