Spätestens 2020 sollen die ersten 5G-Netze in Österreich "on air" sein.

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Es wird. Am Mittwoch hat die Telekombehörde RTR den Rahmen für die 5G-Frequenzauktion vorgestellt – damit wurde der Startschuss für die kommende Mobilfunkgeneration abgegeben. Die Versteigerung soll im Februar des kommenden Jahres über die Bühne gehen. In dieser Runde werden 390 Megahertz (Mhz) an zusätzlichen Frequenzen in der Bandbreite zwischen 3,4 und 3,8 Gigahertz versteigert. Das sollte genug sein für drei flächendeckende Mobilfunker und einige regionale Anbieter.

Die Frequenzen gelten allerdings als nicht hochwertig, da sie nicht auf Fläche, sondern auf Kapazitäten ausgelegt sind – und die Nutzung daher kostenintensiv ist. Weitere Frequenzen sollen daher in absehbarer Zeit unter den Hammer kommen.

Mindestgebot für ganzes Spektrum liegt bei 30 Millionen

Preislich lasse sich diese Versteigerung nicht mit der vorherigen aus dem Jahr 2013 vergleichen. Damals lag das Mindestgebot für alle Frequenzen bei insgesamt 526 Millionen Euro, am Ende flossen zwei Milliarden Euro von den Mobilfunkern an den Staat. Das Mindestgebot für das ganze Spektrum liegt nun bei 30 Millionen Euro, sagte RTR-Chef Johannes Gungl am Mittwoch vor Journalisten. Der Preis soll dafür sorgen, dass 5G rasch in die Gänge kommt. Ursprünglich sollten die Frequenzen im Herbst dieses Jahres versteigert werden.

Österreich ist eines der ersten Länder, die ihre Frequenzen für die neue Technologie versteigern. Die Käufer werden verpflichtet, ihr Angebot rasch auszubauen – dafür gibt es regionale Mindestzahlen an Standorten, die versorgt werden müssen. "Je nach zugeteilter Frequenzmenge und Region muss ein erfolgreicher Bieter bis zu 1.000 Standorte versorgen. Rund ein Drittel davon bis Ende des Jahres 2020", erklärt Gungl.

Nutzungsrechte bis 2039

Die Nutzungsrechte werden bis Ende 2039 und in zwölf Regionen vergeben. Mit der regionalen Stückelung sollen lokale Breitbandanbieter die Chance für den Markteintritt bekommen. Grundsätzlich werden die Frequenzen technologieneutral vergeben, Käufer müssen die Frequenzen nicht für 5G nutzen.

Die Auktion setzt sich aus zwei Phasen zusammen. Zuerst wird in der Vergabephase in mehreren Runden für die gewünschte Menge an Megahertz (MHz) in den zwölf Regionen geboten. Sollte ein Spektrum unverkauft bleiben, kann dieses in einer erneuten Bieterrunde vergeben werden. Einschränkungen gibt es für A1 und T-Mobile, die beiden Unternehmen dürfen nur maximal 150 MHz und alle anderen höchstens 170 MHz der je 390 MHz pro Region ersteigern. So will die RTR verhindern, dass A1 und T-Mobile, die über einen starken Festnetzarm verfügen, den Konkurrenten "3" nicht in den 5G-Markt lassen.

5G hat das Potenzial, Teile der Wirtschaft auf den Kopf zu stellen. Die Technologie kann Daten quasi in Echtzeit übertragen und bisher nicht bekannte Geschwindigkeiten bieten. (sum, 19.9.2018)