Unterföhring – Der Medienkonzern ProSiebenSat1 will Subventionen für Berichte zu gesellschaftlichen und politischen Themen. "Wenn der Gesellschaft Meinungsfreiheit und Informationsvielfalt wichtig ist, sollte sie das fördern", sagte der stellvertretende Vorstandschef Conrad Albert in Unterföhring bei München.

Zum Beispiel könnten Landesmedienanstalten finanziell geförderte Berichterstattung über Ökologie, Integration oder Armut ausschreiben, und private Anbieter könnten sich darum bewerben.

ProSiebenSat1 wolle nicht an den Gebührentopf von ARD und ZDF. Aber Berichte über gesellschaftlich relevante Inhalte zu finanzieren, sei für Private oft schwierig: "Nicht für alles rennen einem die Werbekunden die Bude ein." Mit anderen Medienhäusern, Politik und Regulierern sei sein Unternehmen im Gespräch.

Der Luxemburger Medienrechtsprofessor Mark Cole sagte, das EU-Recht erlaube staatliche Beihilfen für die Produktion und Verbreitung gesellschaftlich wertvoller Inhalte: "Es wäre rechtlich möglich." (APA, dpa, 20.92018)