Der Autovermieter kann es nicht lassen. Doch diesmal kann man es ihm kaum verdenken, denn die Vorlage ist einfach "dermaaßen" gut: Der Münchner Autoverleiher nimmt die umstrittene Beförderung des deutschen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen zum Anlass für eine neue Plakatserie. "EinigerMaaßen überraschend", twittert Sixt, auf dem Sujet: Maaßen, bayerische Karossen und der Claim "Auch bei Sixt: Beförderung auf Knopfdruck".

Sixt ist in der Vergangenheit schon mehrfach mit spöttischen oder satirischen Kampagnen aufgefallen. Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel nahmen die Werber schon auf die Schaufel. So entwarfen sie im Jahr 2001 ein Plakat, das zwei Bilder Merkels zeigt – eines mit ihrer normalen Frisur und eines, auf dem ihr die Haare zu Berge stehen.

Klagen und Reue

Die "politische Sujets" haben Six auch schon Klagen eingebracht. 2014 hatte das Mietwagenunternehmen Werbeanzeigen mit einem Foto des Vorsitzenden der deutschen Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky, mit der Bildunterschrift "Unser Mitarbeiter des Monats" veröffentlicht. Weselsky sah darin eine rechtswidrige Persönlichkeitsverletzung. Das Oberlandesgericht sah Weselskys Persönlichkeitsrechte allerdings nicht verletzt.

Große Proteste erntete das Unternehmen 2011 wegen des Claims "Liebe Griechen, Sixt akzeptiert Drachmen". "Unsere Leute bekamen Morddrohungen – von den allgemeinen Nazi-Vorwürfen ganz zu schweigen", berichtete Sixt-Chef Erich Sixt damals. In seiner Konzernzentrale in Pullach bei München seien zerschnittene Sixt-Karten eingegangen, "auch vom Honorarkonsul". Damals versprach er, "mich auf keinen Fall mehr in die große Politik einzumischen". (red, 20.9.2018)