Bayer hat mehrere gerichtliche "Baustellen": Magenmittel Iberogast, Verhütungsspirale Essure und 8.700 Glyphosat-Klagen in den USA.

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Washington/Leverkusen – Nach einer juristischen Niederlage in den USA muss sich der Agrarchemie-Konzern Bayer erst 2019 vor Gericht weiteren Vorwürfen zum Unkrautvernichter Glyphosat stellen. Ein für den 22. Oktober geplanter Prozess in St. Louis sei auf Februar vertagt worden, sagte ein Bayer-Sprecher am Donnerstag in Leverkusen. Hintergrund ist die Bündelung mehrerer Einzelverfahren.

Im August hatte ein Geschworenengericht in San Francisco einem unheilbar an Krebs erkrankten Mann Schadenersatz in Höhe von umgerechnet rund 250 Millionen Euro zugesprochen. Bayer hält das Urteil für falsch und hat Rechtsmittel eingelegt. Insgesamt muss sich der Leverkusener Konzern in den USA rund 8.700 Glyphosat-Klagen stellen – der juristische Ballast stammt aus der Übernahme des US-Konzerns Monsanto.

Kläger, Umweltschützer, Kleinbauern und zum Teil auch Wissenschafter stufen die Chemikalie als gefährlich für Natur und Gesundheit ein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht in Glyphosat ein "wahrscheinliches humanes Karzinogen", das Unkrautvernichtungsmittel sei demnach mutmaßlich krebserregend. Bayer hingegen verweist auf Studien, denen zufolge die Anwendung von Glyphosat sicher sei. (APA, dpa, 21.9.2018)