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Bisher konnten sich die Nafta-Staaten auf kein neues Handelsabkommen einigen.

Foto: reuters/cook

Washington/Ottawa – Bei den Verhandlungen zwischen den USA und Kanada über eine Neufassung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta gibt es kaum Anzeichen für Fortschritte. "Wir haben heute einige schwierige Themen besprochen", sagte die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland am Donnerstag nach einem Treffen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer in Washington.

Zu Details äußerte sie sich nicht, sie strebe ein Abkommen an, dass gut für Kanada sei, erklärte sie lediglich. US-Präsident Donald Trump, der sein Land benachteiligt sieht und eine Nafta-Reform fordert, hat eine Einigungsfrist bis zum 1. Oktober gesetzt. Kanada fühlt sich allerdings nicht an diese Frist gebunden.

Ende August hatten sich die USA mit dem dritten Nafta-Partner Mexiko auf ein neues Handelsabkommen geeinigt. Über die Bedingungen eines Beitritts Kanadas zu diesem Abkommen wird derzeit verhandelt.

Es hakt an den Autozöllen

Einem kanadischen Gewerkschaftsvertreter zufolge, der von der Regierungsdelegation über die Gespräche mit den USA unterrichtet wurde, hakt es unter anderem an Trumps Drohung mit Autozöllen. Die kanadische Regierung bestehe darauf, dass Trump diese Drohung zurücknehme. Laut der Zeitung "Globe and Mail" fordern die US-Unterhändler indes eine Obergrenze bei den kanadischen Autoimporten in die USA von 1,7 Millionen, was vonseiten der kanadischen Wirtschaft als inakzeptabel bezeichnet worden sei.

Die US-Grundsatzeinigung mit Mexiko sieht eine Begrenzung der weitgehend zollfreien Autoimporte aus dem südlichen Nachbarn auf 2,4 Millionen Fahrzeuge vor. Sollte diese Quote übertroffen werden, könnten die USA Strafzölle verhängen. (APA, Reuters, 21.9.2018)