Beirut – Die libanesische Marine hat am Samstag dutzende Menschen von einem sinkenden Schiff vor der Küste des Landes gerettet. Bei den Geretteten handelte es sich um 39 syrische und eine nicht genannte Zahl palästinensischer Flüchtlinge, wie das Militär mitteilte. Ein fünfjähriges Kind konnte nur noch tot geborgen werden, hieß es weiter.

Das Boot sei auf "einer illegalen Route" ins EU-Land Zypern unterwegs gewesen.

Eine Palästinenserin und drei Syrer seien mit Hilfe des Libanesischen Roten Kreuzes in nahegelegene Krankenhäuser gebracht worden. Das Rote Kreuz bestätigte AFP gegenüber seine Beteiligung an der Rettungsaktion, ohne weitere Details zu nennen.

Eine Million Syrer im Libanon

Das tote Kind stammte nach Angaben aus Sicherheitskreisen aus dem palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared nahe der Küstenstadt Tripoli im Norden des Landes. Zehntausende palästinensische Flüchtlinge leben in rund einem Dutzend meist armseliger Lager im Libanon, viele schon seit Generationen.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind fast eine Million syrischer Flüchtlinge im Libanon registriert. Die Dunkelziffer ist Hilfsorganisationen zufolge wahrscheinlich noch viel höher. (APA, AFP, 22.9.2018)