Emma Stone in "Maniac".

Foto: Netflix

Hypothese: Alle Seelen sind auf der Suche nach einer Verbindung. Im Fall von Owen Milgrim (Jonah Hill) trifft das hundertprozentig zu. Er wurde auserwählt, die Welt zu retten. Jemand wird sich melden, und kurz darauf wackelt der Boden in New York.

Allem Anschein nach steht die Welt aber sowieso nicht mehr lang in der Netflix-Serie Maniac, die in einer unbestimmten Zwischenzeit spielt. Die New Yorker U-Bahn ist die New Yorker U-Bahn, aber vor Manhattan wacht eine geflügelte "Statue der außergewöhnlichen Freiheit", die Computer in Owens Büro haben Altertumswert, aber das Hundstrümmerl auf der Straße wird vom Roboter weggemacht.

Alle Dachschäden zu eliminieren, hat sich diese seltsame Gesellschaft zur Aufgabe gemacht. Das dürfte kein Leichtes sein – jene, die dafür sorgen sollen, scheinen selbst nicht alle Tassen im Schrank zu haben. Die durchgeknallten Mediziner im Biotech-Unternehmen setzen ihre Probanden unter Drogen und schicken sie auf eine Reise ins Unbewusste.

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Sollbruchstellen sind vorgesehen, und so finden sich Owen und seine Verbündete Annie (Emma Stone) in einem zehnteiligen Abenteuer voller Rätsel, an dem man sich kaum sattsehen kann, so viel Durcheinander ist da drin.

Sehr sorgfältig werfen Patrick Somerville und Cary Joji Fukunaga (True Detective, demnächst James Bond) mit Gabriel Byrne, Justin Theroux, Sally Field und Jemima Kirke nach dem gleichnamigen norwegischen Vorbild die Handlungsstränge aus – vielleicht ein paar zu viele für eine Geschichte, als dass man auf Dauer dran bleiben möchte. Die Botschaft: Die scheinbar Verrückten werden die Welt retten. Immerhin eine Perspektive. (Doris Priesching, 24.9.2018)